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Hans-Günter Bilger

Calvisius, Sethus [d.i. Seth Kalwitz]. Ludi Senatorij Lipsiensis ad D.Thomam Cantore.  Exercitationes Musicae Duae. QVARVM PRIOR EST, DE MODIS MUSICIS, QVOS vulgò Tonos vocant, rectè cognoscendis, & dijudicandis. POSTERIOR de INITIO ET PROGRESSV MUSICES, alijsq(ue) rebus eo spectantibus. [Erste Auflage]. Leipzig: (Franz Schnelboltz) für Jacob Apel 1600. Titelblatt mit ornamentaler Holzschnitt-Einfassung. 138 (richtig 139 Seiten), (1) Seite Druckvermerk. Das zweite Titelblatt (Seite 73: ‘EXERCITATIO ALTERA ...’) mit einer Holzschnitt-Vignette. Guter, etwas späterer, marmorierter Pappband. Kl.-8vo.

     €  7800,-

Eines der ältesten Werke zur Musiktheorie und Musikgeschichte des in Leipzig von 1594-1615 amtierenden Thomaskantors Seth Calvisius. Mit zahlreichen Notenbeispielen im Typendruck behandelt er im ersten Teil in drei Kapitel die Tonarten und Intervalle. Als Beispiele nennt er Choräle in der jeweiligen Tonart unter Zugrundelegung seiner vierstimmig gesetzten Kirchengesänge und gibt aufführungspraktische Hinweise für das Zusammenwirken von Chor und Orgel. „Dabei geht Calvisius mit einer Systematik vor, die ihresgleichen sucht“. (A.Moths). Im zweiten Teil liefert er eine Darstellung der Geschichte der musikalischen Theorie mit der Entwicklung der Tongeschlechter, Tonarten, Voces Musicales, Noten und der figurierten Musik. Seine Arbeiten förderten die Entwicklung der Harmonielehre und sind ein klarer und inhaltsreicher Abriss vom Ursprung und Fortschritt der Musik. „Calvisius Schrift ist ein wertvolles Vermächtnis jener Zeit, um so mehr, als hier überhaupt zum ersten Male versucht worden ist, eine pragmatische Geschichte der Musik zu geben, soweit es der damalige Stand der Wissenschaft zuließ“ (K. Benndorf in: Vierteljahresschrift für Musikwissenschaft, 10, 1894). - Seth Calvisius (oder Kalwitz) (Gorsleben 1566 - 1615 Leipzig) war Komponist, Musiktheoretiker, Kantor in Schulpforta und Thomaskantor in Leipzig und hatte sich auch als Astronom und Mathematiker einen bedeutenden Namen gemacht. Außer zu einigen berühmten Zöglingen unterhielt er auch freundschaftliche Beziehungen zu Größen seiner Zeit, wie zum Beispiel zu Johannes Kepler. - Einband gleichmäßig berieben. Gutes, nur sehr vereinzelt wenig fleckiges Exemplar des äußerst seltenen Werkes. (VD16 ZV 17681; ADB III, 716 f.; Index Aureliensis 130.299; Universal STC 655330 mit Nachweis von nur 5 Exemplaren).

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