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Hans-Günter Bilger

Jesuiten - I.: [Acquaviva, Claudio].  Ratio atq[ue] Institvtio Stvdiorvm Societatis Iesv. Svperiorvm permissv. [Erste Auflage]. Mainz: Balthasar Lipp 1600. Titelblatt mit Wappen des Jesuitenordens. (2) Blätter, 187 Seiten, (3) Seiten weiß, (20) Blätter Index. Vorgebunden II.: [Ignatius von Loyola].  Regvlae Societatis Iesv. Dillingen: Johann Mayer 1599. Titelblatt mit dem Wappen der Jesuiten, 306 Seiten, 1 Blatt ‘Index’, ein Blatt weiß. Farbschnitt. Flexibler Pergamentband der Zeit auf drei durchgezogenen Bünden. Decken und Rücken mit doppelter Streicheisenfilete geziert. Kl.-8vo.

     €  4800,-

I.: Deutsche Erstausgabe dieses Meilensteins in der Geschichte des Bildungs- und Erziehungswesens. Die Ratio Studiorum ist ein Leitfaden oder eine Anleitung zum Lernen, eine Art Studienordnung für Jesuitenschulen, von denen um 1600 bereits über 1000 weltweit existierten. Unter dem Ordensgeneral Claudio Acquaviva (Atri/Neapel 1543-1615 Rom) wurde dieser maßgebliche Leitfaden in einem Zeitraum von fast 20 Jahren ausgearbeitet und 1599 in seiner endgültigen Form zuerst in Neapel veröffentlicht. Zeitgleich mit einem Druck in Dillingen wurde die hier vorliegende Studienordnung, gedruckt in Mainz im Jahr 1600, zum ersten Mal in Deutschland - und zum ersten Mal außerhalb Italiens veröffentlicht und blieb bis zur Ordensaufhebung 1773 in Kraft. Die Ratio Studiorum zeichnet sich durch Einheit, Festigkeit und Klarheit in Ziel und Mitteln sowie durch planmäßige Ordnung in Ausbildung der geistigen Fähigkeiten der Schüler aus. Sie ist kein systematischer Aufbau des Erziehungs- und Unterrichtswesens an den Jesuitenkollegien, sondern bietet den Lehrstoff und die Lehrmethoden in Form einer Sammlung von praktischen Regeln für die Leiter der Universitäten und Gymnasien und deren ausführende Organe. Weltweit leiten die Jesuiten heute Hochschulen, Schulen und Internate, in denen insgesamt mehr als zwei Millionen jungen Menschen allgemeine Bildungsinhalte vermittelt werden. (De Backer/Sommervogel I, 488, 14; USTC 68 9851; VD16 ZV-59). - II.: Späte Ausgabe der Ordensregeln der Gesellschaft Jesu (Societas Jesu, Ordenskürzel: SJ), die aus einem Freundeskreis um Ignatius von Loyola entstand und am 27. September 1540 päpstlich anerkannt wurde. Diese detaillierten Satzungen (Constitutiones oder Regulae an Stelle einer Ordensregel) wurden erst nach der Ordensgründung hauptsächlich von Ignatius erarbeitet und 1558 in Kraft gesetzt. - Frontsteg von beiden fliegenden Blättern und erstes Titelblatt mit Fehlstelle ohne Textverlust. Beide Spiegel mit alten, handschriftlichen Besitzvermerken eines adligen Vorbesitzers des 18. Jahrhunderts. Beide Titelblätter mit handschriftlichen Einträgen. Einband etwas fleckig. Schließbänder entfernt. Exlibris und drei Stempel einer privaten Bibliothek. (De Backer/Sommervogel V, 103; USTC 690506; VD16 I-51

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