Inkunabel - Thomas von Aquin - Pizamanus, Antonius (Herausgeber). Opuscula. Venedig 7.September 1490: Hermann Liechtenstein. 436 nnum. Blätter. Zweispaltiger Druck, 55 Zeilen. Durchgehend rubriziert, sehr sorgfältig und teilweise verspielt ausgemalte Lombarden. Schweinslederband der Zeit über abgeschrägten Holzdeckeln auf 3 Doppelbünden und mit 2 Messing-Schließbeschlägen sowie reicher Blindprägung: Rahmenaufbau aus Streicheisenfileten mit rautenförmigen Blütenstempeln, Hirschstempel und zahlreichen runden Rosettenstempeln. 4to.
€ 10 500,-
Provenienzexemplar aus dem Konvent der Dominikaner der ehemaligen freien Reichsstadt Bad Wimpfen mit lückenloser, 500jähriger Überlieferungsgeschichte. Exemplar aus der Bibliothek von Michael Vehe, der bis 1515 Prior im Dominikanerkloster in Wimpfen und später im Dienst des Erzbischofs Albrecht von Brandenburg gewesen war. „Iste liber est conventus fratrum predicatorum In Wympina comessus frm [fratrum] Michaeli vhe ad usum suum“ handschriftlich am ersten Blatt. Also eine Inkunabel mit direktem geographischen und ganz frühem zeitlichen Bezug. Nach der Säkularisation 1803 ging die Bibliothek der Wimpfener Dominikaner nach der Aufhebung des Konvents an die großherzogliche Hof-Bibliothek (Stempel!) in Darmstadt über, aus der vorliegendes Exemplar als Doublette wohl in den 1920er Jahren in den lokalen Antiquariatsbuchhandel verkauft wurde. Das beweist die beiliegende Rechnung von 1929 des Antiquariats Schlapp in Darmstadt an „Herrn Professor Kleukens“. Durch diesen Erwerb kam der Band in die Bibliothek des bedeutenden Typographen, Dozenten und Begründers mehrerer berühmter deutscher bibliophiler Pressen: Christian Heinrich Kleukens. Damit handelt es sich um eine Inkunabel mit edelster Provenienz, die sich lückenlos über 500 Jahre verfolgen lässt, was dem Band einen unikat-ähnlichen Charakter verleiht. Der umfangreiche Band enthält eine vita des heiligen Thomas (verfasst vom Herausgeber Pizamanus) und 71 der kleineren Schriften des Thomas von Aquin. Der Drucker Hermann Liechtenstein stammte aus Köln und druckte zuerst ab 1475 in Vicenza und seit 1482 bis 1494 in Venedig. - Erste und letzte Lagen etwas wurmstichig mit min. Buchstabenverlust. Fünf Blätter mit Eckabschnitt, kein Textverlust. Vorsätze erneuert. Oberes Kapital kenntnisreich restauriert. Ohne die beweglichen Schließenelemente. Schönes, wenig fleckiges, breitrandiges und frisches Exemplar mit exzellenter Provenienz. (GW M46029; Goff T-258; HC 1541; ISTC it00258000; USTC 990437; Baer: Katalog 585 Incunabula Nr. 401; Gutenberg-Jahrbuch 1978, 82 ff.; Rosenthal, J.: Incunabula typpographica II, 3320; Staub: Dominikanerbibliothek Wimpfen S. 35 ff und Nr. 373).
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