Fons Blavus Antiquariat


Hans-Günter Bilger

Schubart, Christian Fried(e)rich Daniel. Sämtliche Gedichte. Von ihm selbst herausgegeben. Erster Band (-Zweiter Band). In zwei Bänden gebunden. Stuttgart: Buchdruckerei der Herzoglichen Hohen Carls-Schule 1785-1786. 456 Seiten; Frontispiz-Porträt, Titel, 3 nnum. Blätter, 436 Seiten, 14 nnum. Blätter (das letzte weiß) ‘Inhalt und Subscribentenverzeichnis’. Farbschnitt. Sehr schöne, marmorierte Halb-Franzbände der Zeit je auf fünf echten Bünden. Die Lederrücken mit reichsten ornamentalen Goldprägungen in jedem Segment. Titel und Bandzählung goldgeprägt auf je zwei Spaltleder-Schildchen.

€ 750,-

„Hier ist diejenige Sammlung von Gedichten, die ich theils im Gefängnisse, theils in der Freiheit verfertigte. Erstere weint’ ich in der Nacht des Jammers nieder; diese macht ich meist im Taumel der Welt, im Glutgefühl der Jugend und heiligen Freiheit.“ (‘Vorbericht’ Band I). Diese Gedichte erschienen noch während Schubarts Festungshaft auf dem Hohenasperg. Obwohl Herzog Carl Eugen für den ersten Teil der Gedichte fünf Professoren der Hohen Carls-Schule beauftragte, sie genau durchzusehen, „ob nichts verfängliches darinn enthalten seye“, gelang es Schubart im zweiten Teil die ‘Fürstengruft’ ungekürzt zu veröffentlichen mit der Strophe: „Nun ist die Hand herabgefault zum Knochen, / Die oft mit kaltem Federzug / Den Weisen, der am Thron zu laut gesprochen, / In harte Fessel schlug.“ Ein zwanzig Seiten umfassendes, enggedrucktes ‘Verzeichnis der Herren Subscribenten’ liefert einen eindrucksvollen Beweis von Schubarts großer Popularität: Die Dichter Uz und Goeckingk sind darin ebenso vertreten wie der schriftstellernde Ulmer Freund Miller, der Tübinger Universitätskanzler Le Bret, der Ephorus des Tübinger Stifts Schnurrer, Schillers Jugendfreunde Scharffstein und Conz oder dessen spätere Schwägerin Caroline von Wolzogen. (Katalog Marbach). Selbst Obristwachtmeister von Varnbühler, der Schubart in Blaubeuren verhaftet hatte und General von Hügel, Kommandant des Hohenasperg subskribierten auf die Gedichte. Band I mit gestochener Titelvignette und zwei großen, gestochenen Textvignetten von J.F. Leybold nach T[h]ouret. Band II mit dem gestochenen Porträt Schubarts von C.J. Schlotterbeck (datiert Stuttg. 1785) und (hier nach Seite 72) mit dem Kupferstich: Ahasver (Leybold nach T[h]ouret). Fünf Holzschnitt-Vignetten, fünf Zierstücke. Die Holzschnitt-Vignetten wohl von Philipp Heinrich Donnhäuser (gest. 1789), der, seit 1771 als Formschneider in Frankfurt/M. tätig, zahlreiche Vignetten u.a. auch für Stuttgarter Druckereien schuf. - Band I nur sehr vereinzelt minimal fleckig, Band II durchgehend teilweise etwas stärker stockfleckig. Beide Bände mit handschriftlichen Einträgen privater Sammler am Spiegel, Vorsatz und Titel. Einbände wenig berieben. Rückenschild zur Bandzählung von Band I mit stärkerem Abrieb. Gutes, authentisches Exemplar dieser bedeutenden Lyrik-Sammlung im originalen, zeitgenössischen Zustand. (Goedeke IV/1,870,288b; Haug 169; Katalog Marbach Seite 56, 61; Schulte-Strathaus 52a; Slg. Borst 512; Wagner (Hohe Carls-Schule) III, 7ff.; Weyermann 3 (für das Porträt)).

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