Fons Blavus Antiquariat


Hans-Günter Bilger

Hahn, Philipp Matthäus Beschreibung einer Rechnungs-Maschine, wodurch man ohne Mühe, durch bloße Herumführung eines Triebels, die vier gewöhnlichen Rechnungs-Arten verrichten kann. [V]on M.P.M.Hahn, Pfarrer in Kornwestheim bey Ludwigsburg, im Herzogthum Würtemberg, erfunden, und durch seine Arbeiter im Jahre 1777 und 78 verfertiget. (May 1779. Seite 137-Seite 154). In: [Wieland, Christoph Martin]. Der Teutsche Merkur. Erstes Vierteljahr (bis Zweites Vierteljahr). Weimar: [Selbstverlag von Wieland und Verlag von C.L.Hoffmann] (1779). Vierteljahrestitelblatt je mit Vignette. Zusammen 576 Seiten. Farbschnitt. Sehr schöner Halblederband der Zeit mit floral-ornamentaler Rückenvergoldung. Kl. 8vo.

€ 3500,-

Die erste Beschreibung der ersten voll funktionsfähigen Vier-Spezies-Rechenmaschine. „So viel ist gewiß, daß sie die ein[z]ige in ihrer Art auf der Welt ist; und wenn es auch sogenannte Rechnungsmaschinen sonsten geben sollte: so bin ich gewiß, daß von dieser Vollkommenheit und Bequemlichkeit noch keine existiert.“ (Hahn, Seite 153). Für die umfangreichen Berechnungen im Zusammenhang mit dem Entwurf astronomischer Maschinen und Uhren hatte Hahn über acht Jahre lang an der Entwicklung dieser Rechenmaschine gearbeitet, bis er nach vielen Verbesserungen schließlich 1779 die hier vorliegende „Beschreibung“ veröffentlichte. Hier erläutert er Aufbau und Funktionsweise der Maschine und die praktische Ausführung der vier Grundrechenarten. Wohl infolge dieser Veröffentlichung wurde Hahn im Dezember 1779 von Goethe in Begleitung von Herzog Carl August von Weimar besucht. In der März-Lieferung, Seite 194 f. die Ankündigung der Hahnschen Erfindung durch Wieland. Vor dem 26. Juli 1778 hatte Wieland von P.M.Hahn dessen Manuskript über die Rechenmaschine erhalten. Leider hatte er sich in einem Brief an Merck am 27. August 1778 gegen Hahns Wunsch, seiner Abhandlung eine Abbildung beizufügen, ausgesprochen: dies sei nutzlos und kostspielig. (Starnes (Wieland) I,641 und 644). - Philipp Matthäus Hahn (Scharnhausen bei Esslingen 1739 - 1790 Echterdingen bei Stuttgart) befasste sich bereits als Jugendlicher mit der Herstellung von Sonnenuhren und mit Astronomie, studierte 1757-60 Theologie und Philosophie in Tübingen und wurde 1764 Pfarrer in Onstmettingen. Er unterhielt in seinem Pfarrhaus eine feinmechanische Werkstatt, in der er Präzisions- und astronomische Uhren, Rechenmaschinen und verschiedene Waagen herstellen ließ und die als Keimzelle der württembergischen feinmechanischen Industrie gilt. Als Theologe dem schwäbischen Pietismus zugeneigt, verkehrte er mit Johann Kaspar Lavater und Franz von Baader und wurde von Herzog Karl Eugen von Württemberg und der späteren Herzogin Franziska von Hohenheim gefördert. Hahn übernahm 1770 die Pfarrei Kornwestheim und erhielt 1780 die hochdotierte Pfarrei Echterdingen. - Alle Original-Broschuren der monatlichen Lieferungen Januar 1779 bis Juni 1779 mit eingebunden. Sehr schönes und frisches, wenig fleckiges Exemplar. Zwei gefaltete Musikbeilagen mit eingebunden. - (Breymayer in Katalog P.M.Hahn I: Seite 540, 7.26; Diesch 1039; Günther/Zeilinger 1147; Kirchner I,4471; Starnes: Seite 140, 291; nicht bei Mälzer).

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