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Hans-Günter Bilger

Hexenwahn im Hochstift Würzburg - Echter von Mespelbrunn, Fürstbischof Julius. Detaillierte, nachdrücklich abgefasste, handschriftliche  Anordnung des Fürstbischofs an ‘Keller und Centgraf’ in Lauda, datiert 27. Juni 1603. Gefaltetes Doppelblatt Kanzleibüttenpapier. Drei Seiten in deutscher Kurrentschrift beschrieben.

      €  4000,-

Julius Echter (Mespelbrunn 1545-1617 Festung Marienberg/Würzburg) war seit 1573 Fürstbischof in Würzburg. Nach einer Denunziation: „... wir vernehmen auß der alhir verhaften zauberin außag ...“ ordnet der Fürstbischof hier mit Nachdruck an, vier namentlich genannte Frauen aus Lauda wegen deren „abscheulichen lasters der Hexerey“ und die „auch an andern schändlichen orten bey solchen zauberischen dänzen gewest seyen“, gefangen zu nehmen: „Ihr wöllet ... zu abendt umb 10 Uhr einfallen, solche gefenglich annemen, dennechsten auf vier underschiedliche Karren sezen, und alß auff dem Weg von einander absonderlich führen laßen, damit keine die ander sehen, vielweniger miteinander reden können ... Ihr werdet die sachen in aller gehaim anstellen, und also verrichten, das wir zu fernerer ungnadt und ernster Straff ... nicht ursach haben“. Die Zenten waren Gerichtsbezirke, in denen Schöffen aus den Dörfern unter dem Vorsitz eines von Würzburg eingesetzten Beamten, des Zentgrafen, Recht sprachen. Zentgraf und Amtmann (Keller) berichteten an die Würzburger Kanzlei. Weiter liegen bei zwei handschriftliche Begleitschreiben (Gefaltetes Doppelblatt und Folioblatt) der Amtmänner der Gemeinden Bischoffsheim (heute Tauberbischofsheim) vom 13. März 1603 und Lauda vom 24. April 1603, je direkt adressiert an den Fürstbischof in Würzburg: „Dem Hochwürdigen Fürsten vnd Herrn Herrn Julio Bischoffen zu Würzburg ...“. Beide Schreiben enthalten weitere Denunziation und Aussagen namentlich genannter Personen. In einem Fall wird auch von ‘peinlicher examination’ gesprochen. Transkriptionen beiliegend. Beide Schreiben mit den üblichen Spuren der Brief-Faltung und je mit papiergedecktem Siegel. In neuem Karton-Umschlag. Drei erschütternde Original-Dokumente aus Würzburgs dunkler Zeit.

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