Fons Blavus Antiquariat

Angelus Silesius [d.i. Johannes Scheffler].  Köstliche Evangelische Perle. Zue vollkommener ausschmückung der Braut Christi. [Erste Auflage]. Gedruckt zu Glatz, Auff etllicher Fromer Geistlichen Verlegung durch Ignatium Schubart, Buchdruckern daselbst. Anno 1676. Gestochenes Titelblatt mit Kupferstich von Tob. Sadler nach M. Will, 18 nnum. Blätter „Vorrede“, 593 Seiten. Neuer, sehr schöner Lederband im Stil der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückengoldprägung (Fleurons und Fileten). Kl.-8vo.

     €  5600,-

Als letzte Veröffentlichung Johannes Schefflers zählt das hier vorliegende Werk zu den seltensten seiner Schriften und ist eines der bedeutenden mystischen Bücher, die über konfessionelle Schranken hinweg größte Wirkung hatten. Noch vor seiner Konversion zum katholischen Glauben 1653 hatte Scheffler (Breslau 1624 - 1677 ebd.) durch seinen Förderer, den schlesischen Mystiker, Freund und Biograph Jacob Böhmes, Abraham von Franckenberg (Ludwigsdorf/Oels 1593 - 1652 ebd.) dieses Werk einer unbekannt gebliebenen niederländischen Mystikerin (Dye groote evangelische Perle, Antwerpen 1539) in der lateinischen Ausgabe des Nicolaus Eschius (Margarita Evangelica, Köln 1545) kennen gelernt. Der Drucker Ignaz Schubart druckte in Glatz von 1675 - 1678 und hatte ein Jahr zuvor 1675 Schefflers „Der Cherubinische Wandersmann“ gedruckt. (Reske S. 296). - Titelkupfer am Außensteg angeschnitten. Vorsätze kenntnisreich ersetzt. Wenig gebräunt und nur die ersten Blätter etwas fleckig bzw. feuchtrandig, innen weitgehend fleckenfrei. Kleine Wurmspur im Bundsteg bis Seite 190, stellenweise in den Text übergreifend, jedoch ohne Buchstabenverlust. Schönes Exemplar. (Dünnhaupt 56; Goedeke III, 198, 15, 6; Jantz II, 2213; Nicht bei Faber du Faur, Paisey, Seebaß. Nicht im VD17).