Fons Blavus Antiquariat


Hans-Günter Bilger

Digasser, Martin.
Ein Geistlich Zeuchhauß.
Das erste in Villingen gedruckte Buch. 1596.

Villingen - Digasser, Martin. Villinganu[s], Franciscanum Conventualem, Vicarium Provinciae Argentinae.  Ein Geistlich Zeuchhauß, oder Rüst Kammer für die Ordens vnd Closterleuth. Darinnen starcke, unfälbare Waffen zufinden, wider allerley Versuchung ... Auß einem Italienischen Tracktetlein ins Deutsch versetzt ... [Erster Teil]. [- Der ander Thail. Darinnen etliche schöne Gebett begriffen, die man in allerley anligen zu Gott dem Herren vm[b] hilff sprechen mag ... ]. (Villingen 1596): [Egidius Reitter]. (Getruckt inn der Osterreichischen Statt Villingen vor dem Schwartzwald. Anno 1596.). Titel in Rot-Schwarz-Druck. 59 nnum. Blätter, das letzte weiß; Stücktitel, 55 nnum. Blätter, die letzten beiden weiß. Drei ganzseitige, qualitätvolle Holzschnitte. Flexibler Pergamentband der Zeit unter Verwendung einer älteren Pergamenthandschrift. Kl.-8vo.

     €  3800,-

Erstes in Villingen gedrucktes Buch im originalen Zustand. Wie schon mehrfach war die Universität Freiburg 1594/1595 wegen der drohenden Pest ins Exil nach Villingen ausgewichen. Vermutlich sah der Drucker Egidius Reitter darin eine Geschäftsgrundlage und gründete in Villingen die erste Druckerei, aus der jedoch nur dieser hier vorliegende, erste Villinger Druck von 1596 nachweisbar ist. Der Franziskanergelehrte Martin Digasser, gebürtig aus Villingen, hatte 1585 in Rom studiert und war danach in Überlingen, Würzburg und Regensburg Provinzvikar, ab 1598 Hofprediger des Erzherzogs Matthias und seit 1601 Pfarrer in Villingen. Er starb in Villingen 1607 oder 1608. Sein hier vorliegendes Werk ist mehreren Äbtissinen und Konventen (u.a. Villingen) der Klarissen gewidmet, deren geistliche Betreuung den Franziskanern oblag. Der erste Teil enthält Trost- und Erbauungsliteratur, der zweite Teil ein Gebetbuch. Die drei qualitätvollen Holzschnitte mit den Darstellungen von Anna Selbdritt, Beweinung Christi und der Veronika mit dem Schweißtuch. Das Monogramm „HS“ deutet wohl auf Hans Schäufelein d.J. hin. - Durchgehend wenig gebräunt, teils etwas stärker stockfleckig. Vorderes fliegendes Vorsatzblatt mit dreizeiligem, zeitgenössischen Besitzvermerk einer Ordensschwester: „ich gehör Sch[wester] vrsula jacobe raindorff / erin alß lang Gott vnd mein liebe /  obrigkaitt will:“. Der Manuskripteinband stärker knittrig und besonders am Rücken und hinten mit teils größeren Fehlstellen.  Ohne die Schließbänder. (VD16 G 997; Centralblatt für Bibliotheswesen Bd. 5, 1888, Seite 444; Reske Seite 947).

Alle hier angezeigten Preise sind in Euro  i n k l u s i v e  der gesetzlichen Mehrwertsteuer von derzeit 7%.

VERSANDKOSTEN: Innerhalb Deutschlands liefern wir versandkostenfrei. Europa: 18,-- Euro pauschal. Welt: 36,-- Euro pauschal.

© Fons Blavus Antiquariat  Impressum / AGB / Datenschutzerklärung