Fons Blavus Antiquariat

Leonberg - Gunther von Päris - Leontorius, Konrad [d.i. Konrad Töritz aus Leonberg] (Herausgeber). OPus pulcherrimu[m] de tribus vsitatis christianoru[m] actibus oratione videlicet: ieiunio [et] elemosyna: continens libros tredecim: venerabilis p[a]tris Guntheri ordinis diui Benedicti p[ro] sermonib[us et] collationibus publice faciendis ... Basel: Michael Furter (1507). Titelblatt mit Furters prächtiger Druckermarke, 3 nnum. Blätter, LIX foliierte Blätter in zweispaltigem Druck, ein nnum. Blatt mit der wiederholten großen Druckermarke Furters. Neuer, guter marmorierter Pappband.

€ 2500,-

Originaler Erstdruck von Konrad Leontorius, der die literarische Leonberger Geistesgeschichte eröffnet. Konrad Leontorius (Leonberg um 1460-1511 Kloster Engenthal bei Basel) wurde nach dem Studium in Italien und Frankreich zunächst Zisterziensermönch im Kloster Maulbronn und später Konventuale in der Abtei Päris bei Kaysersberg/Elsass. Als umfassend gebildeter Humanist und exzellenter Lateiner unterhielt er enge Verbindungen mit Reuchlin, Wimpfeling, Trithemius und Celtis und stand in engem Kontakt mit den Basler Buchdruckern Petri, Froben, Furter und Amerbach, wo er zahlreiche Editionen betreute. Hier vorliegend seine Edition des vor 1215 entstandenen Prosatraktats über das Gebet, das Fasten und die Almosen in 13 Büchern des Dichters und Geschichtsschreibers Gunther von Päris (1150 - 1220), der drei Jahrhunderte vor Leontorius im selben Kloster wirkte. Das Werk enthält Bezüge auf Cicero, Horaz und Juvenal, verweist in dem geschliffenem Latein Gunthers auf die römische Latinität und wird mit einem zweiseitigen Vorwort von Konrad Leontorius eingeleitet: „Conradus Leontorius Mulbrunnensis. Beniuolo lectori felicitatem“. Die Vorrede am Ende datiert: Engenthal/Basel 12. März 1507. Der Druck am Ende datiert: Basel 15. März 1507. - Einige zeitgenössische Unterstreichungen und Marginalien im Text. Zahlreiche Wurmlöcher im Bundsteg und im Text mit teils minimalem Buchstabenverlust. Außensteg teils mit Feuchtrand, die drei letzten Lagen stärker. Gutes Exemplar des Leonberger Humanisten. (VD16 G 4140; Achnitz: Dt. Literaturlexikon III, 183 ff.; Adams G1605; BL-STC 378; Keicher: Schlummert sanft...Seite 7 ff.).