FONS BLAVUS Antiquariat - Messeliste 51. Antiquariatsmesse Stuttgart 2012.
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Kleist, Heinrich von - Tieck, Ludwig (Herausgeber). Gesammelte Schriften. Erster Theil (- Dritter Theil) in drei Bänden gebunden. [Alles]. Berlin: Reimer 1826. LXVI, 330 Seiten; Titelblatt, 418 Seiten; Titelblatt, 1 Blatt „Inhaltsverzeichniß“, 340 Seiten. Marmorierter Schnitt. Sehr schöne, marmorierte Halblederbände der Zeit auf vier Zierbünden. Mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung. Lederecken.
€ 1300,-
Die erste Gesamtausgabe der Werke von Heinrich von Kleist (Frankfurt/Oder 1777 - 1811 Berlin) in einem sehr schönen Exemplar. „Im Jahr 1811 trat die letzte Scene seines traurigen Schicksals ein, zu früh und beklagenswerth, sowohl für ihn, als für die Literatur, in der er durch höhere und freiere Ausbildung weit mehr hätte leisten können. Das Vaterland verlor durch diese freiwillige Zerstörung einen seiner edelsten Söhne ... Ich kann nicht ohne Wehmuth Kleists Sachen lesen“. Aus der Vorrede (Seiten XXV und LXVI) des Herausgebers Ludwig Tieck (Berlin 1773 - 1853 Berlin), die zu den bedeutendsten zeitgenössischen Quellen zu Leben und Werk Heinrich von Kleists gehört. Bereits 1821 hatte Tieck Werke Kleists als „Hinterlassene Schriften“ herausgegeben. Vorliegende Gesamtausgabe machte Kleists Werk vor allem auch im Ausland bekannt und ist gegenüber den „Hinterlassenen Schriften“ um fünf Dramen (Die Familie Schroffenstein; Amphitryon; Penthesilea; Das Käthchen von Heilbronn; Der zerbrochene Krug) und um die 1810 und 1811 herausgegebenen Erzählungen, alle nach den Erstdrucken, vermehrt. - Papierbedingt durchgehend gebräunt. Nahezu fleckenlos, nur die erste Lage von Band I und die Seiten 13-16 und 63-70 von Band III teils etwas stärker fleckig. Leimschatten eines kleinen Klebeschildchens am fliegenden Vorsatz (Bde. II u. III) oder Spiegel (Bd. I). Vorsätze und Kapitalbändchen passend und fachgerecht unauffällig ersetzt. - (Goedeke VI, 104, 13 und VI, 44, 136 (Tieck); Sembdner 41; Slg. Borst 1497).
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Liebenstein, Ludwig August Friedrich von. Der Krieg Napoleons gegen Rußland in den Jahren 1812 und 1813. Erster Theil (- Zweiter Theil). In zwei Bänden gebunden. Frankfurt: Hermann 1819. XXX, 310 Seiten, 1 Blatt „Druckfehler“; XVI, 352 Seiten, 3 Seiten „Druckfehler“, 1 Seite Verlagsanzeigen. Marmorierte Vorsätze. Farbschnitt. Prachtvolle, geglättete und marmorierte Kalbslederbände der Zeit. Decken je mit umlaufender, ornamentaler Goldbordüre, Steh- und Innenkantenvergoldung. Goldgeprägter Rückentitel und Bandzählung auf zwei Rückenschildchen und dezente Rückengoldprägung.
€ 750,-
Erste Ausgabe der zeitnahen und umfangreichen Darstellung von Napoleons Russlandfeldzug in einem vorzüglich erhaltenen, prächtigen Exemplar aus einer Adelsbibliothek. Freiherr von Liebenstein (Birkenfeld/Hunsrück 1781 - 1824 Durlach) wurde nach dem Studium in Jena, Göttingen und Heidelberg ab 1808 Hofgerichtsrat in Mannheim, 1811 Oberamtmann zunächst in Hornberg und 1812 in Lahr. 1819 zog er als Abgeordneter in den badischen Landtag ein und wurde 1821 in das Innenministerium berufen, wegen oppositioneller Haltung jedoch als Direktor nach Durlach abgeschoben. Er hatte mehrere historische Werke veröffentlicht. - Gestochenes Wappen-Exlibris der Freiherrlich Lotzbeckschen Bibliothek auf Schloss Weyhern je am Vorsatzspiegel. Deckel von Band II leicht verzogen. Wenig gebräuntes, nahezu fleckfreies, sehr dekoratives Exemplar. - (ADB XVIII, 565; Kircheisen I, 358).
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Hauptmann M. [das ist: Moyé, Johann Gottfried]. Rückblicke auf den Feldzug nach Rußland im Jahre 1812. Für Waffenbrüder und Freunde als Manuscript in den Druck gegeben von Hauptmann M. [Erste Auflage]. Cassel: Jerome Hotop 1835. 47 Seiten. Originale, bedruckte Verleger-Broschur. 24to.
€ 650,-
Äußerst seltener Beitrag eines Teilnehmers an Napoleons Russland-Feldzugs. Das in Versform verfaßte „Heldenepos“ beschreibt die Siege und Niederlagen der Grande-Armée während des Feldzugs 1812. Über den Verfasser, der offensichtlich als Hauptmann an dem Feldzug teilgenommen hatte, konnten trotz intensiver Recherche keine weiteren biographischen Daten ermittelt werden. - Vorderer Umschlag mit winzigem Abriss der unteren Ecke. - (Nicht bei Kircheisen).
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[Feuerlein, Gustav]. Der Niemen und die Berezyna, oder der 18te Junius und 28ste November 1812. [Erste Auflage]. [Heidelberg]: 1814. 8 Seiten. Rückenheftstreifen. Kl.-8vo.
€ 240,-
Nahezu unauffindbare Veröffentlichung des Wolfschlugener Pfarrers Gustav Feuerlein zu Napoleons Russland-Feldzug. In einem lyrischen Zwiegespräch unterhalten sich die beiden großen russischen Flüsse, die so schicksalhaft für Napoleons Grande-Armée gewesen waren. Der zweite von drei selbständigen Teilen, als „Teutschlands Palingenese“ veröffentlicht. - (Nicht bei Kircheisen).
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Originale, handschriftliche Aufstellung des Vogts Johannes Blickle, Thailfingen, ehem. Oberamt Balingen. „Verzeichniß über diejenige Soldaten welche in Rußland zurük geblieben und vermist“. Liste mit 26 Namen, jeweils mit dem Namen des Vaters und dessen Beruf. „Verzeichniß über die ausgewanderten Bürger, ferner über die in andern Orten sich aufhaltende Personen und Handwerks Pursche (und Dienstbotten).“ Liste mit 56 Namen, ebenfalls mit den Namen der Väter und deren Beruf. „Gemeinde Deputierten sind folgende:“. Liste mit elf Namen. „Daß es der Wahrheit gemäß / Thailfingen, d. 29. Octobr. 1817. / Beurkundet / Johannes Blickle Vogt.“. Gefalteter Kanzlei-Büttenpapier-Bogen, vier in deutscher Currentschrift beschriebene Seiten.
€ 850,-
Höchst interessante Namenslisten der im Russlandfeldzug umgekommenen und vermissten Soldaten und der ausgewanderten Bürger aus der kleinen Alb-Gemeinde Tailfingen (heute zu Albstadt im Kreis Balingen). Darunter die Namen: Bizer, Blickle, Conzelmann, Eppler, Gonser, Keinath, Maute, Merz, Schaudt, Schöller u.a. Unikat ! - Ränder angestaubt, mit kleinen Einrissen und knittrig. Etwas fleckig. Anstreichungen der Zeit in Farbstift.
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[August II. Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel] - Andreae, Johann Valentin (Beiträger). Evangelische Kirchen-Harmonie, das ist: Der Hoch-heiligen Skrift unterschiedene Worte und Texte: Welche von unseren gottseligen Vorfahren, aus den[en] Geschicht-Büchern der Evangelisten, und aus den[en] Briefen der Apostlen ... heraus gezogen ... Und von einem Liebhaber [d.i. August Herzog von Braunschweig] seines liebesten Herren Jesu ... zusammen getragen ... und auch in diesem kleinen Format nochmahl übersehen seynd. Zwei Teile in einem Band gebunden. Wolfen-Büttel: Stern 10. April 1647 [Geburtstag des Herzogs]. 12 nnum. Blätter, 975 Seiten, 3 nnum. Blätter. Mit einem prächtigen Porträt-Kupferstich (Herzog August), verso Frontispiz-Kupferstich einer biblischen Szene. Farbschnitt. Guter Pergamentband der Zeit. 12mo.
€ 1600,-
Handlich kleine Ausgabe der Kirchen-Harmonie des fürstlichen Verfassers. Herzog August hatte aus den vier Evangelien nach eigener Übersetzung eine fortlaufende Erzählung zusammengetragen, also eine paraphrasierte und harmonisierte Passionsgeschichte des Leben Jesu. Er hatte sich seit 1640 mit dieser Arbeit beschäftigt und sich dazu gleich von Anfang an der Mitarbeit Johann Valentin Andreaes versichert, was sich in einem sehr umfangreichen Briefwechsel niedergeschlagen hatte. Der Band enthält eine Vorrede und ein lateinisches Widmungsgedicht von Andreae, der als eine Art Lektor im Hintergrund das Projekt betreut hatte. Bis 1656 erschienen mehrere Auflagen in verschiedenen Formaten und Druckvarianten. Sie wurden den Pfarrern in den Kirchen des Herzogtums Braunschweig zum Gebrauch angewiesen und bis 1709 verwendet. Der prächtige Porträt Kupferstich und das Frontispiz von dem Wolfenbütteler Stecher Conrad Buno, der oft für den Hof arbeitete. Ein weiteres Widmungsgedicht vom Hofpoeten und Leibarzt des Herzogs, Martin Gosky. - Herzog August (Dannenberg 1579 - 1666 Wolfenbüttel) galt als einer der gelehrtesten Fürsten seiner Zeit. Er hatte in Rostock, Tübingen (1595 - 1598) und Straßburg studiert und beherrschte neben den alten vier europäische Sprachen. Er hatte Wolfenbüttel zu einem geistigen und kulturellen Zentrum entwickelt, das nach ganz Europa ausstrahlte. Seine Bibliothek, die er systematisch ausbaute, wurde zur größten Sammlung von Handschriften und gedruckten Büchern des Kontinents. - Durchgehend gebräunt. Vorderer Spiegel mit handschriftlicher Widmung. Stempel einer Adelsbibliothek am Titel. Das letzte unbedruckte (weiße) Blatt nicht mit eingebunden. Sehr schönes Exemplar im ersten Druckzustand. - (M. Brecht: Briefwechsel Andreae-Herzog August Seite 74 ff.; Katalog Barocke Bücherlust 1972. Seite 121 f.; Katalog Herzog August. Sammler, Fürst, Gelehrter 1979. Seite 194 - 204; Katalog Johann Valentin Andreae 1986: Seite 107 ff. und Nr. 11.8; nicht bei Burk, nicht bei Dünnhaupt (Andrea); VD17 23:648268D-Druckvariante A).
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Camerarius, Joachim - Dresser, Matthäus. Oratio de obitv doctissimi et celeberrimi viri, domini Ioachimi Camerarii Pabergensis, vtriusq; Linguae in Academia Lipsica Professoris eximij, Praeceptoris nostri communis, feliciter & sancte in Christo XV. Calend. Maij [d.i. der 17. April 1574] defuncti, pietatis, observantiae, & gratitudinis ergò habita in Academia Erphordensi à Mattheo Dressero. Leipzig: Johannes Rhamba 1574. 10 nnum. Blätter. Titelblatt verso mit dem Wappen des Camerarius in Holzschnitt. Zwei große Holzschnitt-Initialen im Text. Neuerer Halbpergament-Pappband. Quarto.
€ 650,-
Die Leichenpredigt des Humanisten, Universalgelehrten und Dichters Joachim Camerarius in einem vorzüglichen, frischen Exemplar. Joachim Camerarius (Bamberg 1500 - 1574 Leipzig) wurde nach dem Studium in Erfurt und Wittenberg ab 1526 Leiter der städtischen Schule in Nürnberg. Er erhielt 1535 einen Ruf an die Universität Tübingen, wo er an der Reorganisation der Universität wesentlich mitwirkte. Als Pädagoge hatte er ein pädagogisches System entwickelt, das vor allem Comenius aufgegriffen hatte. 1538 wurde Camerarius zum Rektor der Universität Tübingen gewählt. Im Jahr 1541 erhielt er einen Ruf als Professor für die klassischen Sprachen an die Universität Leipzig, wo er 33 Jahre lang, bis zu seinem Tod im April 1574 wirkte. - Matthäus Dresser (auch Drescher) (Erfurt 1536 - 1607 Leipzig) gilt als einer der letzten großen Humanisten des 16. Jahrhunderts. Nach Studium in Erfurt hielt er hier Vorlesungen über griechische und lateinische Sprache und erwarb sich auch als Schriftsteller und Historiker große Verdienste. Nach dem Tod von J. Camerarius übernahm er ab 1575 dessen Lehrstuhl an der Universität Leipzig. - Sehr schönes, fleckenloses Exemplar. - (BM-STC 254; VD 16 ZV 18099; nicht bei Adams).
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Flugblatt März 1848 - „Das deutsche Volk an die sogenannte deutsche Bundesversammlung.“ Ohne Ort, ohne Verleger oder Drucker und ohne Jahr [März 1848]. Einseitig bedrucktes, großes Blatt (36 x 23,5 cm).
€ 1200,-
„Eines der wirkungsvollsten Flugblätter der ersten Märztage, das klar und scharf die bürgerlich-demokratischen Forderungen darlegte ... in Worms, Mannheim, Mainz und anderen Städten gedruckt und offen in den Straßen verbreitet ... Das ‘Mainzer Informationsbuero’, das sich vor seiner Auflösung noch eingehend mit diesem Flugblatt beschäftigte, schrieb in seinem Bericht vom 17. März 1848 dieses Flugblatt „dem Kreis der Radikalen in Frankfurt a.M., Heidelberg usw.“ zu, der „in letzter Zeit mit Brüssel in Verbindung gestanden habe und nun „innigen Verkehr“ mit den aus Belgien Ausgewiesenen, namentlich mit Marx und Freiligrath in Paris unterhalte.“ (Obermann, Seite 41). Aus dem Inhalt: „Das deutsche Volk will: Preßfreiheit, allgemeines Parlament, Aufhebung des Zweikammersystems, Verminderung der Civil- und Pensionsliste ... und dann wird der schöne Tag erscheinen, der uns unter einer, der schwarz-rot-goldenen Fahne vereinigt zu einem - großen Deutschlande !“. - Mittig mit Faltspuren. Gutes Exemplar. - (Nicht in der Slg. Friedländer; Boberach und Zimmermann (Bundesarchiv) A 204; Obermann: Flugblätter der Revolution Nr. 11).
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Hahnemann, Samuel. Arzt und medizinischer Schriftsteller. Begründer der Homöopathie. (Meißen 1755 - 1843 Paris). Ausdrucksstarkes Brustbild nach halbrechts aus den späten Lebensjahren. Kohlezeichnung von Gottfried Hohlmann (1812 - 1869, Cöthen). Blattgröße: 42,5 x 29,7 cm. Darstellungsgröße: 32,0 x 24, 5 cm. Unter schlichtem Passepartout und unter Schutzfolie gesichert.
€ 1200,-
Bisher unbekanntes Porträt des Begründers der Homöopathie in einer Kohlezeichnung. Unter der Porträt-Darstellung das Signatur-Faksimile: „DrHahnemann“. Links unter dem Porträt handschriftlich, wohl von späterer Hand: „Gottfried / Hohlmann / 1812 - 1869 / Cöthen“. Trotz umfangreicher Recherche konnten über den Künstler keine weiteren biographischen Angaben nachgewiesen werden. Dieses Porträt findet sich in keiner der ikonographischen Arbeiten über Samuel Hahnemann. Nach sorgfältigem Vergleich hat es die größte Ähnlichkeit mit der Bronze-Plakette von P. J. David d’Angers, die, 1835 entstanden, den 80jährigen Hahnemann zeigt. Die vorliegende Kohlezeichnung ist aber unserer Ansicht nach nicht zwingend von dieser Plakette abhängig sondern durchaus eigenständig. - Papierbedingt gebräunt. Rechte untere Ecke knittrig und mit schräg durchlaufender, 20 cm langer Quetschfalte außerhalb der Darstellung. Im oberen Rand kleines Loch (alte Montagespur ?). - (Nicht bei Schweitzer: Hahnemann-Ikonographie; nicht bei Tischner: Geschichte der Homöopathie und Tischner: „Zur Ikonographie Hahnemanns“ (In: AHZ 1961/5, Seite 285 ff.); nicht bei Tischner: „Die Bildwerke Hahnemanns und ihre Schöpfer“ (In: Leipziger populäre Zeitschrift für Homöopathie, 64. Jhg. Nr. 4, vom 1. April 1934, Seite 63 ff.); nicht bei Haehl: Hahnemann).
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Hahnemann, Samuel. „Etwas über die Würtembergische und die Hahnemannische Weinprobe“. Spalte 630-632 und „Ueber das Gelingen der Hahnemannischen Weinprobe“. Spalte 1071. In: Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung. Nr. 79 vom 10. August 1793 und Nr. 134 vom 11. December 1793. Allgemeine Literatur-Zeitung (mit Intelligenzblatt) vom Jahr 1793. Dritter Band. Juli-September. (- Vierter Band. (Oktober-December). In zwei Bänden gebunden. Jena, Leipzig: Zeitungs-Expedition 1793. Zusammen über 1.400 Seiten. Sprenkelschnitt. Schlichte Pappbände der Zeit je mit handschriftlichem Titel- und gedrucktem Signatur-Schild. 4to.
€ 850,-
Zwei frühe Originalarbeiten aus der „Leipziger Zeit“. Weinhändler hatten seit dem 17. Jahrhundert den Wein oft mit hochgiftigen Bleizusätzen versetzt, um ihn gefälliger, süßer zu machen. Dies führte oft zu schwersten Vergiftungen oder gar Tod. Die seit 1707 bestehende, sog. „Württembergische Weinprobe“ diente dazu, diese Weinverfälschungen zu erkennen, hatte jedoch große Mängel, weil auch andere, unschädliche Metalle angezeigt wurden. Als findiger Chemiker und Pharmazeut entdeckte Samuel Hahnemann durch umfangreiche chemische Untersuchungen ein neues, zuverlässiges und umfassendes Verfahren. Die daraus resultierenden Vorteile waren so überzeugend, dass die alte, württembergische Weinprobe bald durch die Hahnemannsche ersetzt, und diese nach kurzer Zeit sogar amtlich vorgeschrieben wurde. Hier vorliegend stellt Hahnemann noch einmal deutlich alle Vorteile seines Verfahrens vor und grenzt es gegen die alte, unzuverlässige württembergische Weinprobe ab. Diese beiden Originalveröffentlichungen Hahnemanns sind im Antiquariatsbuchhandel selten, da er sie, im selben Jahr wie sein „Apotheker-Lexikon“, etwas abseitig in der Beilage („Intelligenz-Blatt“) der Allgemeinen Literatur-Zeitung veröffentlicht hatte. - Einbände etwas fleckig. Innen papierbedingt leicht gebräuntes, jedoch nahezu fleckfreies, gutes Exemplar. - (Haas: Hahnemann als Chemiker und Apotheker Seite 17; Haehl: Hahnemann I, 38 und II, 23; Schmidt: Hahnemann-Bibliographie 148 und 149; Tischner: Geschichte Seite 138 f.).
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Hieroglyphen - „Der Stein von Rosette“ - Schlichtegroll, [Adolph Heinrich] Friederich von. Ueber die bey Rosette in Aegypten gefundene dreyfache Inschrift. Erste Abhandlung. [Mehr nicht erschienen]. Zur Feier der 59. Wiederkehr des Stiftungstages der k. baier. Akad. der Wissenschaften in einer öffentlichen Versammlung derselben am 28. März 1818 vorgelesen. München: Lentner 1818. 28 Seiten, XIV Seiten „Beylage I-IV“. Rückenheftstreifen. 4to.
€ 700,-
Ausführliche Darstellung und Würdigung des Steins von Rosette (Raschid im Nildelta), der maßgeblich zur Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen beigetragen hatte. Auf dem Granitstein ist ein Pristerdekret aus dem Jahr 196 v.Chr. in den drei Sprachen Altgriechisch, Demotisch und in Hieroglyphen eingemeißelt. Während der ägyptischen Expedition Napoleons 1799 von einem Offizier entdeckt, kam er später in britischen Besitz und befindet sich heute im British Museum. Die wissenschaftliche Bedeutung des Steins wurde sofort erkannt. Schlichtegroll hatte bereits 1817 sieben lithographische Ansichten der Inschrift nach den englischen Kupferstich-Vorlagen veröffentlicht, jedoch ist die hier vorliegende Arbeit ein völlig eigenständiger Vortrag vor der Akademie, in dem er mit großem Enthusiasmus und Detailkenntnis die Wissenschaftler auffordert, die mit Hilfe dieser Inschriften möglich gewordene Entzifferung der Hieroglyphen voranzutreiben. In der Beilage I ist der vollständige griechische Text des Steins „In der Urschrift, genau mit allen Fehlern des Steinhauers“ abgedruckt. Vorliegende Arbeit ist sicher einer der ‘Meilensteine’, jedoch erst 1822 gelang dem Franzosen Jean François Champollion (1790 - 1832) die vollständige Entzifferung der Hieroglyphen. - Papierbedingt etwas gebräunt. Erste und letzte Lage schwach stockfleckig. Ecken und auch innen etwas knittrig durch die Bindung. Sehr breitrandiges, gutes Exemplar. - (Krieg MNE 211).
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Schönhuth, O[ttmar] F[riedrich] H[einrich]. Die Klage sammt Sigenot und Eggenliet, nach dem Abdruck der ältesten Handschriften des Freiherrn Joseph von Lassberg. Mit Einleitung und Wörterbuch. [Erste Auflage]. Tübingen: Osiander 1839. CXCVI, 364 Seite, 4 nnum. Blätter Errata und Verlagsanzeigen. Lesebändchen. Sprenkelschnitt. Schöne, marmorierte Vorsätze (Ochsengallenmarmor). Prachtvoller, marmorierter Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher, floral-ornamentaler Rückengoldprägung. (Kl.-8vo).
€ 340,-
Vorzügliches Exemplar der Schönhuth’schen Edition der „Klage“, dem Anhang zum Nibelungenlied nach der ältesten, Lassberg’schen Handschrift „C“, die sich heute in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe befindet. „In allen bisher aufgefundenen vollständigen Handschriften des Nibelungenlieds bildet das Lied „die Klage“ den Anhang. Daraus geht hervor, daß die Klage mit dem Nibelungenlied immer in der innigsten Verbindung stand, und zwar in so inniger, daß die Klage gleichsam den völligen Schluß des Nibelungenliedes bildet“. (Aus der nahezu 200seitigen, umfangreichen philologisch, historisch-kritischen Einleitung Schönhuths zur Klage, zu den beiden Liedern Sigenot und Eggenliet u n d zum Nibelungenlied). Wörterbuch ab Seite 341. Mit Widmungsblatt Schönhuths an „Seinen hochverehrten Gönner ... Joseph von Lassberg zu Meersburg“. - Durchgehend wenig, einige Blätter etwas stärker stockfleckig. Unser Exemplar aus der Bibliothek des bischöflichen Kanzlers [Josef] Duret (Luzern 1824 - 1911 ebda.) mit dessen kleinem, montierten Namensschildchen am Spiegel oben. Duret war Kanzler zweier Basler Bischöfe und ab 1873 in Luzern, wo er 1878 Professor am Priesterseminar, Chorherr zu St. Leodegar, Stiftsprobst und schließlich, von 1890-1900 Präses der Grossen Marianischen Kongregation gewesen war. Am Spiegel auch eine montierte, größere Anzeige (8,5 x 12 cm) der Antiquariats-Buchhandlung Frz. Jos. Schiffmann in Luzern. Exlibris des Schweizer Sammlers Emanuel Stickelberger, dessen Sammlung im Jahr 2010 bei Koller in Zürich versteigert worden war. Überzeugendes Exemplar der ersten Auflage. Eine zweite Auflage wurde von Schönhuth im Jahr 1849 veröffentlicht. - (Goedeke I, Seite 177; Kastner 27; Krogmann/Pretzel: Bibliographie zum Nibelungenlied und zur Klage, Nr.11).
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Die Französische Reichsverfassung von 1791: LA CONSTITUTION FRANCOISE, Proclamée le 18. Septembre 1791 [et] jours suivans. Avec un Récit de ce qui s’est passé à l’occasion de cet acte solennel. Französisch und Deutsch. Réimprimé à STRASBOURG chez J. G. Treuttel, Imprimeur-Libraire [1791]. Titelblatt, zwei nnum. Blätter „Table - Register“, 147 (1) Seiten, ein nnum. Blatt weiß. Neuer Halbleinwandband mit gedrucktem Rückenschild und Deckel-Titel. Kl.-8vo.
€ 350,-
Früher, synchron-optischer, französisch-deutscher Abdruck der Französischen Reichs-Verfassung von 1791 in einem originalen Exemplar. Die Verfassung von 1791 entstand im Zuge der Französischen Revolution. Damit wurde das revolutionäre Frankreich von einer absolutistischen in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt, was jedoch nur etwa ein Jahr lang Bestand hatte. Die Verfassung enthält die Erklärung der Menschenrechte, die Einteilung des Königreiches und den Stand der Bürger. Die auf Montesquieu („De L’Esprit des Loix“, Genf 1748) zurückgehende Gewaltenteilung in gesetzgebende, vollziehende und richterliche Gewalt wurde hier realisiert und hatte schon 1776 in die Verfassung der Vereinigten Staaten Eingang gefunden - sowie später in die Verfassung der Deutschen Nationalversammlung von 1848/49 und in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. - Kleiner zeitgenössischer Besitzvermerk am Titel, neuerer handschriftlicher Besitzvermerk am fliegenden Vorsatz. Gutes und frisches Exemplar des seltenen Werks.
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Roemer, Johann Jakob. Genera Insectorum Linnaei et Fabricii Iconibus illustrata. [1. Auflage]. Winterthur: Steiner 1789. Titelblatt mit Kupferstich-Vignette, Widmungsblatt, 37 (davon 36 sorgfältigst, nuanciert und detailgenau alt handkolorierte) Kupfertafeln von Johann Rudolph Schellenberg. Nur der Tafelband. Marmorierte Vorsätze. Marmorierter Halblederband des 20. Jahrhunderts mit goldgeprägtem Rückenschild. Gr.-4to.
verkauft/sold
Die äußerst fein gestochenen und prachtvoll kolorierten Kupfertafeln zeigen in ca. 300 Darstellungen Schmetterlinge, Käfer, Schalentier, Skorpione, Libellen, Fliegen, Spinnen etc. Vollständige Kupferfolge des bedeutenden entomologischen Werks, hier ohne den Text. Die Kupferstiche von Johann Rudolph Schellenberg (Basel 1740 - 1806 Töß bei Winterthur) gehören mit zum Besten der entomologischen Buchillustration der Zeit überhaupt. Vermutlich wurde das brillante Kolorit von Schellenberg selbst aufgetragen. "Es ist von selten guter Qualität und verleiht den Insekten beinahe Lebenskraft." (W. Alicke). - Der Arzt, Botaniker und Entomologe Johann Jakob Roemer (Zürich 1763 - 1819 Zürich) war Professor für Botanik und Direktor des Botanischen Gartens in Zürich. Er wurde 1793 zum Mitglied der Königlich Schwedischen Gesellschaft der Wissenschaften ernannt. - Nahezu fleckfreies, sehr gutes Exemplar. Rückenschild rissig. Einbanddecken lichtrandig. Exlibris am Spiegel. - (Brunet IV, Sp.1352; Graesse VI, 146; Horn/Schenkling 18262; Nissen 3462).
Aufklärung - Ledermüller, Martin Froben. Mikroskopische Gemüths- und Augen-Ergötzung ... Drei Teile in drei Bänden gebunden. Teil drei als „Nachleese“ in fünf Sammlungen. [Alles Erschienene]. [Erste Auflage]. Nürnberg: Launoy für den Verfasser 1760 - 1762. 4 Blätter, 96 Seiten, 3 Blätter; 5 Blätter, Seite 97 - 202, 2 Blätter; 7 Blätter, 94 Seiten, 2 Blätter. Mit einem gestochenen Frontispiz, einem gest. Frontispiz-Porträt, einem gest. Zwischentitel und 150 fein altkolorierten Kupfertafeln. Farbschnitt. Lackpapier-Vorsätze. Schöne Halblederbände des 19. Jahrhunderts mit goldgeprägtem Rückentitel und reicher Rückengoldprägung. Lederecken. 4to.
verkauft/sold
Ein Meilenstein der Aufklärungszeit in einem vollständigen Exemplar der ersten Originalausgabe. Die exzellente Sammlung mikroskopischer Abbildungen von Tieren, Pflanzen, Mineralien, mikroskopischen Geräten etc. auf prachtvollen, altkolorierten Kupfertafeln hier in einem nahezu fleckenlosen, farbfrischen Exemplar. - Einbände minimal berieben. Exlibris am Spiegel von Band I. - (Hagen 464; Horn-Schenkling 1391; Nissen BBI 1156; Pritzel 5142; Wellcome-Libr. III S. 472).
Entomologie - Füeßli, Johann Caspar. Archiv der Insectengeschichte. Erstes Heft. (- Achtes Heft). [Alles Erschienene]. Zürich und Winterthur: Steiner und Selbstverlag 1781 - 1786. 312 Seiten, 55 eingefaltete Kupfertafeln (51 altkoloriert), 2 lith. gefaltete Tafeln aus einer späteren Auflage. Neuerer Halblederband mit goldgeprägtem Rückenschild. Lederecken. 4to.
€ 2500,-
Mit den kolorierten Kupfertafeln von Johann Rudolph Schellenberg, die mit zum Besten der entomologischen Buchillustration der Zeit gehören. Der Band mit zahlreichen entomologischen Beobachtungen und Bestimmungen, auch einige Beiträge anderer Verfasser. Zwei Tafeln (Nr. 51 und 52) in Chromolithographie aus einer späteren Auflage. Tafel 41 fleckig. Exlibris am fl. Vorsatz. Aussen-Gelenke etwas brüchig. - (Hagen I, 257; Horn/Schenkling 7210; Nissen 1455).
Entomologie - Koch, C[arl] L[udwig]. Die Pflanzenläuse APHIDEN getreu nach dem Leben abgebildet und beschrieben. Mit 54 fein ausgemalten Kupfertafeln. Nürnberg: Lotzbeck 1857. VIII, 335 Seiten, eine Seite Verlagsanzeigen. 54 fein altkolorierte Kupfertafeln mit insgesamt 396 Abbildungen. Marmorierte Vorsätze. Farbschnitt. Feiner, blindgeprägter, geglätteter Kalbslederfranzband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und sparsamer Rückenvergoldung. Reiche, ornamentale Blindprägungen auf den Decken. Stehkantenvergoldung. (Querfileten).
€ 450,-
396 handkolorierte Pflanzenläuse in einem Meistereinband der Zeit. Das Werk wurde von Herrich-Schäffer herausgegeben. Der Verfasser Carl Ludwig Koch (Kusel 1778 - 1857 Nürnberg) war Kreisforstrat in Regensburg gewesen. - Sehr vereinzelt wenig stockfleckig. Exlibris und handschriftlicher Besitzvermerk am fliegenden Vorsatz. Rücken nachgedunkelt. Schönes Exemplar.
Entomologie - Malpighi, Marcello - Philosophi (et) Medici Bononiensis (Bologna). Dissertatio Epistolica de Bombyce, societati Regiae, Londini ad Scientiam Naturalem promovendam institutae, dicata. [Erste Auflage]. London: Joannem Martyn und Jacobum Allestry / Regiae Societatis Typographus 1669. Titelblatt, ein nnum. Blatt „Praefatio“ mit „Errata“, ein nnum. Blatt Druckprivileg der Royal Society, 100 Seiten, zwei nnum. Blätter Widmungsbrief des Sekretärs der Royal Society, Henry Oldenburg. 12 große, mehrfach gefaltete Kupfertafeln. Guter Pergamentband der Zeit mit sechs durchgezogenen Bünden und handschriftlichem Rückentitel. 4to.
€ 4500,-
Original-Ausgabe dieses klassischen Werks der Entomologie. Diese Studie über die Seidenraupe war die erste detaillierte Untersuchung eines Insekts überhaupt. Mit Hilfe des Mikroskops und durch akribische und neuartige Untersuchungsmethoden hatte der Arzt und Naturforscher Marcello Malpighi (Crevalcore/Bologna 1628 - 1694 Rom) seine bahnbrechenden, neuen Erkenntnisse hier veröffentlicht. Malpighi war Professor in Bologna, Pisa und Messina und als erster Italiener Fellow der Royal Society in London gewesen. „Malpighi’s work on the silkworm represents the first monograph on an invertebrate and records one of the most striking pieces of research work on his part. He dissected the silkworm under the microscope with great skill and observed its intricate structure; before the appearance of this work the silkworm was believed to have no internal organs.“ (Garrison-Morton 293). - Nahezu fleckfreies Exemplar. Papierbedingt etwas gebräunt. Titelblatt etwas stärker. Einband-Pergament moderat fleckig. Gutes, breitrandiges Exemplar des bedeutenden Werks. - (Bibliotheca Walleriana 11905; Frati: Bibliografia Malpighiana 20; Garrison-Morton 293; Norman Catalogue 1428).
Frischlin, Nikodemus. Operum poeticorum ... pars scenica, in qua sunt Comoediae septem: Rebecca, Hildegardis, Julius Redivivus, Priscianus Vapulans, Helvetio-Germani, Phasma, Tragoediae Duae: Venus, Dido. Ex recentißima ac omnium postrema ipsius Auctoris emendatione relicta. Wittenberg: Gormann für Berger 1621. [413 nichtpag. Blätter]. Barockes Zierstück am letzten Blatt. Farbschnitt. Marmorierter Halbpergamentband der Zeit mit vier durchgezogenen Bünden und goldgeprägtem Rückentitel. Pergamentecken. 12mo.
€ 600,-
Der hübsche, kleine Band im zeitgenössischen Einband vollständig mit den Komödien und Tragödien von Nikodemus Frischlin. Hier in der seltenen Wittenberger Ausgabe. - Titelblatt und Widmungsblatt im Kopfsteg mit Eckabriss. Das Widmungsblatt mit Verlust einiger Buchstaben. Blatt Ll-12 mit alt restaurierter oberer Ecke mit Textverlust. Letztes Blatt mit Ausriss im Fußsteg ohne Textverlust. Handschriftlicher Eintrag am Spiegel. - (Seck/Wilhelmi: Frischlin Bibliographie Nr. 228).
Karlsschule - Wörterbuch der Hohen Karlsschule. - Schwan, Chrétien Frédéric - Uriot, [Joseph]. Nouveau Dictionnaire de la Langue Allemande et Françoise composé sur les Dictionnaires de M. Adelung et de l’Académie Françoise. Enrichi des Termes Propres des Sciences et des Arts. Revue et corrigé pour la Partie Françoise par M. Uriot, Professeur à l’Académie Militaire de Stoutgardt. Tome premier. Lettres A - H. (- Tome second. I - R; Tome troisième. S - Z). [Alles]. In drei Bänden gebunden. Nouvelle Édition. Mannheim: Schwan und Fontaine 1783 - 1787. Titelblatt, 5 nnum. Blätter Widmung und Vorwort, 964 Seiten; Titelblatt, 495 Seiten; Titelblatt, Seite 495 - Seite 1151. Farbschnitt. Uniforme, marmorierte (Kiebitzpapier) Halblederbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel auf Rückenspaltleder für Titel und Bandzählung. 4to.
€ 450,-
Sehr umfangreiches und ausführliches deutsch-französisches Wörterbuch jeweils mit sehr zahlreichen idiomatischen Redewendungen, Synonymen und Wortfamilien. Der Verleger von Schillers „Räuber“, Christian Friedrich Schwan hier als Herausgeber-Verleger. Veröffentlicht unter der Mitarbeit von Joseph Uriot, Professor für französische Sprache und Literatur an der Hohen Karlsschule, wurde das Wörterbuch wohl im Stuttgarter Französischunterricht verwendet. - Einbände wenig berieben und bestoßen. Band drei im Fußsteg am Ende mit Feuchtfleck. Vorsatz und letzte Lagen betroffen. Gutes Exemplar im originalen Zustand auf klanghartem Büttenpapier. - (Veitenheimer: Druckort Mannheim Nr. 1000).
Mörike, Eduard Iris. Eine Sammlung erzählender und dramatischer Dichtungen. Mit zwei Darstellungen nach Zeichnungen von Fellner und Nisle. [Erste Auflage]. Stuttgart: Schweizerbart 1839. Vortitel, Titelblatt, II Seiten „Vorwort“, 1 Blatt „Inhalt“, 276 Seiten, 2 Federlithographien auf Tafeln: „Die Regenbrüder“ von Gnauth nach Fellner und „Der lezte (!) König von Orplid“ von Gnauth nach Nisle je unter ‘Seidenhemdchen’. Bedruckte Original-Broschur. Vorderdeckel mit Titel in Bordüre. Rückendeckel mit „E. Schweizerbart’s Officin“ in Bordüre. Gedruckter Rückentitel „Iris von Mörike“. Unbeschnittenes und unaufgeschnittenes Exemplar!
€ 580,-
Eduard Mörikes vierte Buch-Veröffentlichung in einem Exemplar der ersten Auflage mit der originalen, bedruckten Verlags-Broschur in „verlagsfrischem“ Zustand: unbeschnitten und unaufgeschnitten! Die Sammlung enthält fünf Arbeiten Mörikes: Die beiden Märchen: „Der Schatz“, wieder abgedruckt aus dem „Jahrbuch Schwäbischer Dichter und Novellisten“ (Stuttgart: Balz 1836); „Der Bauer und sein Sohn“ hier im ersten Druck; „Die Regenbrüder. Oper in zwey Acten“ mit dem Text der Oper, hier im ersten Druck: „Die Ausführung der lezten (!) Szenen dankt der Verfasser, den Krankheit abhielt, während der Componist auf die Vollendung drang, der glücklichen Hand seines Freundes H[ermann] Kurtz.“ (Aus Mörikes Vorwort); „Der lezte König von Orplid“, Schattenspiel, dem Maler Nolten entnommen; „Lucie Gelmeroth“, hier in der zweiten Fassung der Novelle, erstmals abgedruckt als „Miss Jenny Harrower“ im Taschenbuch „Urania“ 1834. Am 17. April 1839 erhielt Mörike von Schweizerbart die ersten „Iris“-Exemplare. Am 19. Mai 1839 wurde die „Iris“ in der „Schwäbischen Chronik“ angezeigt, einen Tag vor der Uraufführung der „Regenbrüder“ am Stuttgarter Theater. - Durchgehend etwas stockfleckig, die Aussenstege meist stärker betroffen. Die empfindliche Broschur stellenweise berieben und in den Rändern mit kleinen Einrissen und Fehlstellen. Extrem breitrandiges Exemplar, völlig unbeschnitten im ersten Zustand. - (Slg. Borst 1910; Kauffmann 85; Koschlig S. 98; Marbacher Katalog: 283; Rümann 1469; Scheffler S.33; Simon Sp. 113 ff.).
Ornithologie - Brehm, Christian Ludwig. Handbuch der Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands, worin nach den sorgfältigsten Untersuchungen und den genauesten Beobachtungen mehr als 900 einheimische Vögel-Gattungen zur Begründung einer ganz neuen Ansicht und Behandlung ihrer Naturgeschichte vollständig beschrieben sind. Mit 47 ganz treu und sorgfältig nach der Natur gezeichneten illuminirten Kupfertafeln. Ilmenau: Voigt 1831. XXIV, 1085 Seiten, 3 nichtpag. Seiten „Druckfehler“. Mit einem altkolorierten Kupferstich-Frontispiz und 46 altkolorierte Kupfertafeln von W. Müller nach Bädeker und Th. Götz. Farbschnitt. Marmorierter Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und Rückenvergoldung.
€ 850,-
Gutes Exemplar des ornithologischen Hauptwerks des Pfarrers und Ornithologen Christian Ludwig Brehm (Schönau vor dem Wald bei Gotha 1787 - 1864 Rethendorf bei Neustadt (Orla)) mit den fein kolorierten Tafeln mit insgesamt fast 200 Vogeldarstellungen. Rückenleder mit senkrechten Einrissen, aber fest. Darstellungen auf den Tafeln handschriftlich alt ergänzt. Zwei Tafeln gelockert. 2 Exlibris in den Vorsätzen. Einband etwas berieben. - (Anker 66; Nissen 140; Slg. Borst 1622).
Schwab, Gustav (Übersetzer) - Lamartine, Alphonse de. Auserlesene Gedichte von Alphonse de Lamartine. Metrisch übersetzt von Gustav Schwab. Mit beigefügtem französischem Texte. [Erste Auflage]. Stuttgart, Tübingen: Cotta 1826. VIII, 295 Seiten, eine Seite „Druckfehler“. Marmorierte Vorsätze. Goldschnitt. Sehr dekorativer, feiner Ziegenlederfranzband der Zeit. Stehkantenvergoldung. Reiche Blindprägungen und umlaufende Goldfilete auf den Decken. Mit goldgeprägtem Rückentitel und feiner, ornamentaler Rückengoldprägung.
€ 380,-
Sehr dekoratives Exemplar aus der Bibliothek der Königin Olga von Württemberg (?). Erste Auflage der „Méditations poétiques“ der französischen Romantik in synchron-optischem, französisch-deutschem Paralleltext. „Die Übersetzung von Gustav Schwab ist musterhaft, dem Original außerordentlich treu und doch nicht fremdartig...“ (Wolfgang Menzels Rezension im Literaturblatt zum Morgenblatt vom 23.05.1826). Diese Arbeit von Gustav Schwab (Stuttgart 1792 - 1850 ebd.) führte 1833 zur persönlichen Bekanntschaft Schwabs mit Lamartine. Nur ein handschriftlicher Eintrag am fliegenden Vorsatz: „ex Königin Olga Bibliothek“ weist auf die königliche Provenienz. Olga Nikolajewna (Peterhof in Russland 1822 - 1892 Friedrichshafen), die Tochter von Zar Nikolaus I. hatte 1846 den württembergischen Thronfolger Karl geheiratet und wurde ab 1864 Königin von Württemberg. Sie schuf zahlreiche soziale Einrichtung und hatte sich der Jugendbildung gewidmet. - Exlibris „Loomis Hammond Taylor“ am Vorsatzspiegel. Handschriftliche Einträge an den fliegenden Blättern. Sehr schönes, nahezu fleckfreies Exemplar. - (Goedeke VIII, 250, 9; Marbacher Magazin 61 (G. Schwab): Seiten 8 und 55/56, Bibliographie Nr. 18; Fischer/Cotta II, 1624; nicht in der Slg. Borst!).
Silcher, F[riedrich]. Melodien aus dem Württembergischen Choralbuche, dreistimmig für Schulen, Kirchen und Familien bearbeitet, nebst einer kurzgefaßten Anleitung zum Choralgesange. Erstes Heft. [Erste Auflage]. Tübingen: Laupp 1819. XIV Seiten: „Vorrede“, „Kurzgefaßte Anleitung zum Choralgesange“, „Verzeichniß der Subscribenten“, 34 Seiten Noten mit 48 Melodien für zwei Diskant- und eine Baßstimme im Typendruck gesetzt. Am Ende ein kleines, gedrucktes Blatt „Druckfehler und Verbesserungen“ einmontiert. Papierumschlag der Zeit mit handschriftlichem Titel auf montiertem Papierherz. Quer-Folio.
€ 650,-
Silchers erste eigene Veröffentlichung in Tübingen. Mit großem pädagogischem Können gibt er in der „Kurzgefaßten Einleitung“ eine Hilfestellung für die Lehrer. Den 43 überaus geschickt und wirkungsvoll für zwei Diskant- und eine Baßstimme gesetzten Melodien aus dem Knecht’schen Choralbuch fügt Silcher hier fünf in den Jahren 1818 und 1819 komponierte eigene Choräle bei, die im Choralbuch von 1828 nicht mehr enthalten sind. Das hochinteressante Subskribentenverzeichnis mit 2 Professoren, den Geistlichen, zahlreichen Lehrern und mit 50 Studenten, je mit Namen und Wohnort. 1825 erschien ein „Zweites Heft“, ebenfalls bei Laupp in Tübingen. - Friedrich Silcher (Schnait 1789 - 1860 Tübingen) erlernte den Lehrerberuf und wurde zunächst Hauslehrer, später Lehrer an einer Mädchenschule in Ludwigsburg. 1817 erhielt er einen Ruf als Musikdirektor an die Universität Tübingen und als Musiklehrer an das weltbekannte Evangelische Stift und das 1817 neu gegründete katholische Wilhelmsstift. Sein Hauptverdienst liegt im Sammeln, Bearbeiten und Komponieren von Volksliedern und in seinem Wirken für den evangelischen Kirchengesang. - Vereinzelt wenig fleckig, der Umschlag etwas stärker. Ecken knittrig. Handschriftlicher Eintrag „Zur Schul-Bibliothek in Magstatt / gehörig“. - (Bopp: Silcher Seite 55 und 201; Dahmen: Silcher Seite 70 ff. mit Abbildung des Titels; Katalog: Friedrich Silcher, Tübingen 1989. Seite 52 f.).
Zumsteeg, J[ohann] R[udolf] - Bürger, G[ottfried] A[ugust]. Die Entführung oder Ritter Karl von Eichenhorst und Fräulein Gertrude von Hochburg. Ballade von G. A. Bürger. Leipzig: Breitkopf & Härtel [ca. 1822]. Titelblatt mit großer, ovaler Titel-Kupferstichvignette, 26 Seiten Noten in Typendruck mit Text und Klavierbegeleitung. Originaler Papierumschlag mit Titelaufdruck und hübscher Bordüre. Quer-Folio.
€ 480,-
Früher und wohlerhaltener Abdruck von Zumsteegs Komposition im originalen Zustand. Johann Rudolf Zumsteeg (Sachsenflur 1760 - 1802 Stuttgart) trat mit 10 Jahren in die Hohe Karlsschule ein. 1781 wurde er Cellist an der Hofkapelle, später Direktor des Musikinstituts der Hohen Karlsschule und schließlich herzoglicher Konzertmeister. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Opern und Chormusik. Außerdem übte er einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf die Entwicklung des deutschen Kunstliedes (Schubert, Loewe etc.) aus. Die erste Auflage vorliegender Balladenvertonung erschien 1794, ebenfalls bei Breitkopf & Härtel. - Vereinzelt stockfleckig. Vorderer Umschlag in der linken unteren Ecke schwach feuchtfleckig. Gutes Exemplar. - (Deutsch: Musikverlagsnummern Seite 9; RISM A/I/9 und A/I/14 Z 520).
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