FONS BLAVUS Antiquariat - Messeangebot
50. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 28. - 30. Januar 2011.
Württembergischer Kunstverein, Schloßplatz 2, Stuttgart.
Unser Angebot im Messekatalog der Stuttgarter Antiquariatsmesse im Januar 2011:
Bitte beachten Sie: Es sind nicht mehr alle Titel verfügbar.
Müntzer, Thomas. Bekentnusz. Thomas Mu(n)tzers etwa Pfarner zu Alsted / vnd ytzt yn dem auffrürische(n) hauffen zu Franckenhausen befunden / geschehe(n) yn der güte Dingstags nach Cantate. 1525. [16. Mai 1525]. Eyn sendbrieff Thomas Müntzers. [Erfurt: Johann Loersfeld 1525]. 4 nnum. Blätter. Prachtvolle Holzschnitt-Titeleinfassung mit den Initialen „M B“ für Michel Buchfürer, Drucker in Erfurt bis 1524. Schlichter, neuer Kartonumschlag. 4to.
verkauft/sold
Eine der großen Seltenheiten der Bauernkriegs-Flugschriften: Der originale Abdruck von Thomas Müntzers „Bekenntnis“ nach seiner Gefangennahme am 15. April 1525 nach der Schlacht bei Frankenhausen und nach grausamer Folterung in der Burg Heldrungen. In den hier abgedruckten Verhör-Ergebnissen gesteht Müntzer Irrtümer ein, von einem Widerruf seiner Theologie kann aber nicht die Rede sein. Unter der Überschrift „Peynlich“ sind die unter der Folter erpressten Namen zahlreicher seiner Verbündeten aufgeführt. Am Schluss ist sein Schreiben an die „Christliche Gemeyn vnnd Radt zu Mühlhausen“ abgedruckt, in dem er zur Einstellung des weiteren Blutvergießens aufruft. Am Ende: „Geben zu Heldrungen ynn meynem gefencknus vnd abscheyd Mitwochs nach Cantate. Anno. M.D.XXV. [17. Mai 1525]. - Thomas Müntzer (Stolberg im Harz 1489 - 1525 Mühlhausen in Thüringen), Sozialrevolutionär und Leitfigur des Deutschen Bauernkriegs in Thüringen, „Theologe der Revolution“ [Ernst Bloch]. Nach dem Studium an den Universitäten Leipzig und Frankfurt/Oder wurde Müntzer 1513 zum Priester geweiht. Nach unruhigem Wanderleben wurde er 1525 Pfarrer an der Marienkirche in Mühlhausen/Thüringen. Er schlug sich auf die Seite der Bauern und wurde zu deren Leitfigur im Deutschen Bauernkrieg in Thüringen. Am 15. April 1525 wurde er nach der Schlacht bei Frankenhausen, die in einer vollständigen Niederlage der von Müntzer zusammengerufenen Bauernhaufen endete, gefangen genommen. Im Turm von Heldrungen eingekerkert, schrieb er seinen Abschiedsbrief an die Aufständischen. Am 27. Mai wurde er vor den Toren der Stadt Mühlhausen enthauptet, sein Leib aufgespießt, sein Kopf auf einen Pfahl gesteckt. Müntzer hatte einen sicheren Blick für die sozialen Probleme seiner Tage. In seinem Suchen nach den Wurzeln der sozialen Not und Ungleichheit war er seiner Zeit um Jahrhunderte voraus und wurde so zum Vorboten und zur Symbolfigur der modernen Revolutionen. - Erstes Blatt mit fachgerecht angefasertem Eckabschnitt im Fußsteg. Sehr zahlreiche Unterstreichungen und Rand-Marginalien des 19. Jahrhunderts in Tinte. - (Bibliotheca Lindesiana 837; BM-STC 634; Claus 41; Hase 739; Hohenemser 3262; VD16 B1550; nicht bei Adams (Cambridge), nicht bei Kuczynski. Zur Titeleinfassung vgl. Luther Nr. 69).
[Keller, Johann Jakob]. Beschreibung des jährlichen Schwörtags der Reichsstadt Eßlingen. In (sechs) Briefen an einen Freund. Mit einem (gefalteten) Kupfer. Eßlingen: Hoffmann 1789. Titelblatt mit allegorischer Kupferstich-Titelvignette von Friedrich Ebner, 46 Seiten, ein zweifach gefalteter Kupferstich der Schwörtagszeremonie im Schwörhof. Kartoneinband der Zeit mit Goldbronzepapier bezogen. Kl.-8vo.
€ 900,-
Der Erstling des ersten Geschichtsschreibers der freien Reichsstadt Esslingen am Neckar. Die seit dem 14. Jahrhundert abgehaltene Schwörtagszeremonie fand in Esslingen jedes Jahr am Sonntag nach Jacobi [25. Juli] statt: Der Bürgermeister legt den Eid auf die Statuten der Stadt ab. Danach leistet der Magistrat und die gesamte Bürgerschaft, organisiert nach den Zünften, den Eid auf die Stadtverfassung. Der Kupferstich zeigt den feierlichen Moment, in dem der Kanzleidirektor dem Bürgermeister im Erker des Schwörbalkons den Eid abnimmt. In einer Empore hoch über der mit den Zunftfahnen versammelten Bürgerschaft sorgt eine Musikkapelle für die würdevolle musikalische Umrahmung. Ein Laubengang vor der angetretenen, bewaffneten Stadtgarde ist für den versammelten Rat der Stadt aufgestellt. - Johann Jakob Keller (Esslingen 1764 - 1832 Bietigheim) studierte bis 1790 Theologie an der Universität Tübingen, nachdem er vorher das Collegium in Esslingen und die Hohe Karlsschule besucht hatte. 1796 wurde er Konrektor am Pädagogium Esslingen, 1805 Pfarrer in Oberiflingen bei Sulz, 1809 Diakon in Esslingen, 1811 Pfarrer in Pleidelsheim und schließlich 1827 Pfarrer in Bietigheim. Keller hatte mehrere wertvolle Schriften zur Esslinger Stadtgeschichte veröffentlicht. - Durchgehend, teils etwas stärker stockfleckig. Der hübsche, zeitgenössische Einband wenig berieben. - (ADB XV, 582; Gradmann 283 f.; Heyd II, 4476).
Frischlin, Nikodemus - Aristophanes. Comoedia Aristophanis, Quae Inscribitur Nephelai (graece). Cum Interpretatione Evidenti ac dilucida, Nicodemi Frischlini, Argentinensivm in Academiae Theatro, Mense Augusto, Anni M. DC. XIII. publicè exhibita. Straßburg: Antonius Bertram, Academiae Typographus 1613. 127 Seiten. Große Holzschnitt-Druckermarke am Titel. Drei barocke Zierstücke im Text. Die Komödie in fünf Akten synchronoptisch im griechisch-lateinischen Paralleltext. Neuer, mit Kiebitzpapier bezogener Halbpergamentband. Kl.-8vo.
€ 2400,-
Bisher unbekannter Druck der von Nikodemus Frischlin übertragenen Komödie für eine Aufführung im Theater der Universität Straßburg im August 1613. Das Stück wurde damals in der Originalsprache aufgeführt. In einer zeitgenössischen deutschen Übersetzung der Komödie von Isaac Fröreisen heißt es im Titel: „ ... zu Straßburg im Theatro Academico Anno 1613 Monats Augusti Griechisch agirt.“ Schon Kurt Hille hatte 1907 (Die deutsche Komödie unter der Einwirkung des Aristophanes; Seite 28 ff.) als Quelle die hier vorliegende, der damaligen Aufführung zu Grunde liegende Originalausgabe nach Nikodemus Frischlin vermutet, die über 400 Jahre später nun wieder zugänglich ist. - Durchgehend etwas gebräunt. Im Kopfsteg knapp beschnitten. - (Nicht im VD17 oder KVK und in keiner der einschlägigen Bibliotheken oder Bibliographien).
Hoffmann, E[rnst] T[heodor] W[ilhelm] - Hoffmann, Micheline (Herausgeberin) [d.i. Julius Eduard Hitzig]. Erzählende Schriften in einer Auswahl. Herausgegeben von seiner Witwe Micheline Hoffmann, geb. Rorer. Erstes Bändchen: Meister Martin und seine Gesellen. Ausgabe letzter Hand. (Zweites Bändchen: Der unheimliche Gast. Die Automate. Ausgabe letzter Hand; Drittes Bändchen: Aus Hoffmann’s Leben und Nachlaß. Erstes Bändchen). In einem Band gebunden. [Alles Erschienene]. Stuttgart: Franckh 1827. (Seite 3) - Seite 90 (ohne das erste Reihentitelblatt), 3 nnum. Blätter Verlagsanzeigen; 103 Seiten; 6 nnum. Blätter, 108 Seiten. Farbschnitt. Marmorierter Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Verfassernamen. Lederecken. Kl.-8vo.
€ 3200,-
„... die größte Seltenheit der Hoffmann-Literatur“ (H. von Müller: Hoffmanns Briefwechsel, Berlin 1912. Band II/3, Seite 593) in einem zeitgenössisch gebundenen Exemplar. Rührend hatte sich J. E. Hitzig, Hoffmanns alter Freund, nach dessen Tod darum bemüht, Hoffmanns Witwe mit den Erlösen aus seinen Schriften zu unterstützen. So hatte er mit Hilfe von Wilhelm Hauff zu dem Verleger Franckh in Stuttgart Verbindung aufgenommen und von diesem für eine Auswahl aus Hoffmanns erzählenden Schriften 2.000 Taler für die Witwe Hoffmanns erhalten. Gleichzeitig startete der Verleger Reimer in Berlin, der auf alte Rechte pochen konnte, eine Gesamtausgabe. Franckh sah sich gezwungen, seine Ausgabe nach den hier vorliegenden drei Bändchen einzustellen. Schließlich gingen die Verlagsrechte von Franckh an den Verlag Brodhag in Stuttgart über, den Hitzig durch sein geschicktes taktieren für eine neue Ausgabe von Hoffmanns Schriften gewinnen konnte. Die Restauflage der drei Bändchen wurde makuliert, und den Subskribenten auf die Franckh-Ausgabe wurde von Brodhag angeboten, falls sie sich an sein Unternehmen anschlössen, die „bereits in Händen habenden“ drei Bändchen von Franckh unentgeltlich in seine neue Ausgabe umzutauschen. Dies erklärt die außergewöhnliche Seltenheit dieser bei Franckh in Stuttgart begonnenen Hoffmann-Ausgabe, die Mitte September 1827 erschienen war. (Ausführlich dazu, teils mit den abgedruckten Briefen zwischen Hitzig und den Verlegern bei Hans von Müller: Hoffmanns Briefwechsel, Berlin 1912, Band II/3, Seite 568-596). - Nicht in der „größten E. T. A. Hoffmannsammlung der Welt“ von C. G. von Maassen (!), die sich heute in der UB München befindet, nicht in den Literatursammlungen von Busoni, Deneke, Griesebach, Hirschberg, Magnus oder Neufforge. Nicht in der Slg. Borst. - Jeweils mit dem Reihentitel in den Bänden zwei und drei, der im ersten Band fehlt. Durchgehend, teils etwas stärker stockfleckig. Handschriftlicher Besitzvermerk am fliegenden Vorsatz. Vorsätze leimschattig. Gutes Exemplar im alten Einband. - (Salomon 256).
Meyer, Joh[ann] Friedrich von (Herausgeber). Das Buch Jezira, die älteste kabalistische Urkunde der Hebräer. Nebst den zweyunddreyßig Wegen der Weisheit. Hebräisch und Teutsch (synchron-optisch), mit Einleitung, erläuternden Anmerkungen und einem punktirten Glossarium der rabbinischen Wörter. [Erste Auflage]. Leipzig: Reclam 1830. 36 Seiten. Farbschnitt. Reich floral illustrierte Vorsätze aus Moirépapier. Sehr dekorativer, schwarzer Saffian-Franzband der Zeit mit Steh- und Innenkantenvergoldung. Zarte, umlaufende Goldfilete auf den Decken mit Eckfleurons. Prächtiges, goldgeprägtes Wappensupralibros auf den Decken (hinten blindgeprägt): Bekröntes, heraldisches Wappenschild mit drei Adlern von zwei bekrönten Löwen gehalten: „GOTT THUT RETTEN“. 4to.
€ 2200,-
Eine der ältesten und wirkungsmächtigsten Quellen der jüdischen Mystik und Philosophie in einem dekorativen Exemplar aus Adelsbesitz. Entstanden zwischen dem dritten und dem sechsten Jahrhundert in Palästina, repräsentiert das Sefer Jezira ein spezifisch jüdisches Denken und Selbstverständnis gegenüber Sprache und Schrift, welches sich sowohl von der christlichen Metaphorik von Geist und Buchstabe als auch von der griechisch-antiken Bevorzugung der Laut- gegenüber der Schriftsprache absetzt. Für die gesamte jüdische Religions-, Literatur- und Philosophiegeschichte ist das Sefer Jezira Quelle und Klassiker zugleich. Diesem Status wird die hier vorliegende, sorgfältig gestaltete und kommentierte erste hebräisch-deutsche Edition des Buches Jezira durch Johann Friedrich von Meyer gerecht. - Der Jurist, Theologe und Politiker Johann Friedrich von Meyer (Frankfurt/M. 1772 - 1849 ebd.) bekleidete nach dem Studium in Göttingen und Leipzig verschiedene hohe politische Ämter in Mannheim und Frankfurt. Er war Freimaurer, Mitarbeiter an Wielands Deutschem Merkur und machte sich einen Namen als Bibelübersetzer und Herausgeber zahlreicher theosophisch-mystischer Schriften. - Durchgehend wenig stockfleckig, gegen Schluss etwas stärker werdend. Längere handschriftliche Marginalie in Bleistift auf Seite 6. Fliegender Vorsatz mit handschriftlichen Einträgen. Sehr schönes Exemplar. - (ADB XXI, 597 ff.; Freimann 342).
Mayer, Tobias - Benzenberg, J[ohann] F[riedrich]. Erstlinge von Tobias Mayer, aufs neue herausgegeben. Nebst einigen Nachrichten von seinen Erfindungen und seinem Leben. „Mensor maris et terrae, et imagini sine limite coeli“ (Motto). Mit vier (gefalteten) Kupfertafeln. Düsseldorf: Schreiner 1812. Vortitelblatt „Nachrichten von Mayers Leben und Erfindungen.“ LXXI römisch paginierte Seiten. Hierzu gehörig zwei gefaltete Kupferstiche: „Artificium Multiplicationis oder Tobias Mayers Winkelinstrumente“ und „Hadleys Spiegelsextant und Mayers Spiegelkreis“. Farbschnitt. Marmorierter Halbpergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. Pergamentecken. Nachgebunden: Mayer, Tobias - Benzenberg, J. F. (Herausgeber). Neue und Allgemeine Art, alle Aufgaben Aus der Geometrie vermittelst der geometrischen Lineen leichte aufzulösen. Insbesondere wie alle reguläre und irreguläre Viel Ecke, davon eine Verhältniss ihrer Seiten gegeben, in den Circul geometrisch sollen eingeschrieben werde, etc. Samt einer kurzen hierzu nöthigen Buchstaben-Rechenkunst und Geometrie. Als Erstlinge an das Licht gestellet von Tobias Majern, Mathem. Cult. Esslingen: Mäntler 1741. Titelblatt, zwei Blätter Widmung an Christian Wolff, ein Blatt Vorrede, 56 Seiten, zwei Blätter „Inhalt“ und „Erklärung der Kupfer“. Hierzu gehörig zwei gefaltete Kupferstiche mit 53 geometrischen Figuren.
€ 2.800,-
Die erste Buchveröffentlichung des 18jährigen Tobias Mayer in der reich kommentierten Edition von J. F. Benzenberg, Düsseldorf, 1812. Der Band enthält zahlreiche Beispiele zur Geometrie mit zum Teil völlig neuartigen Lösungsansätzen. Ein Exemplar der damals schon extrem seltenen ersten Auflage hatte Benzenberg von Professor Bohnenberger in Tübingen für diese Edition erhalten. Die Einleitung enthält eine ausführliche vita zusammen mit dem Abdruck von Mayers Selbstbiographie auf den Seiten XXXV bis LI; Mayers kartographische Arbeiten bei Homann in Nürnberg, seine Erfindungen zur Vermessung (mit zwei prachtvollen Kupferstichen des Spiegelkreises etc.), seine Mondtafeln zur Navigation auf See, seine Zusammenarbeit mit Carsten Niebuhr, der auf seiner Arabien-Reise mit Mayers Vorgaben die geographischen Längen zahlreicher Orte exakt ermitteln konnte, und schließlich einige Bemerkungen Lichtenbergs. - Johann Friedrich Benzenberg (Schöller / Elberfeld 1777 - 1846 Bilk / Düsseldorf) studierte Theologie und später Naturwissenschaften in Göttingen bei Johann Christoph Lichtenberg. 1805 wurde er Lehrer der Naturwissenschaften am Lyzeum in Düsseldorf und Leiter der Landesvermessung des Herzogtums Berg. 1844 gründete er ein privates Observatorium in Bilk bei Düsseldorf. - Einbanddecken berieben. Durchgehend etwas gebräunt, jedoch erfreulich wenig fleckig. Titelblatt verso gestempelt. - (Forbes: Tobias Mayer Seite 17; Katalog Esslingen: Tobias Mayer Seite 114 ff.; Poggendorff I, Sp. 145; Roth: Tobias Mayer in Büchern II, Seite 10).
Meckhart, Johannes. Drey Christenliche Predigen wider das vermeint Fegfewr der Papisten beschehen durch den Ehrnwürdigen Herrn Johann Meckhart seligen auff dem Reichstag zuo Augspurg des 1550. jars. Tübingen: (Witwe Morhart) 1561. 32 nnum. Blätter (die letzten zwei weiß). Prächtiger Druckvermerk auf Blatt D VI recto: „Getruckt zuo Tü / bingen bey Vlrich Mor- / harts Wittib. / M. D. LXj.“. Farbschnitt. Neuer, marmorierter Pappband. Kl.-8vo.
€ 2.200,-
Äußerst seltener Tübinger Druck in ausgereifter Gestaltung und Typographie aus der Offizin von Ulrich Morharts Witwe Magdalena, die seit 1554 die Tübinger Druckerei zusammen mit ihren aus erster Ehe stammenden Söhnen Georg und Oswald Gruppenbach weiter geführt hatte. „ ... Ferner werden auch ettlich erfunden, die sagen, die Seelen schreyen im Fegfewr ‘Miseremini’ erbarmet euch mein jr Befreündten, vnd mit disem haben sie groß Güt und Gelt gesamlet ... Diß hab ich ir geliebten in Christo, euch zu guottem wöllen fürtragen von dem erdichten Fegfewr der Papisten ...“ (Blätter C VII recto und D V verso). - Johann Meckhart stammte aus Günzburg und war seit 1528 lateinischer Schulmeister in Augsburg. Hier wurde er 1535 Diakon an St. Moritz, 1542 am Dom und 1544 Pfarrer an St. Georg. Nach kurzer, interimsbedingter Entlassung wirkte er seit 1552 als Pfarrer an St. Anna. Er hatte mehrere theologische Abhandlungen, die Augsburger Kirchenagende und einen Katechismus veröffentlicht. 1557 hatte er am Wormser Kolloquium teilgenommen. Meckhart starb 1559 in Augsburg. - Durchgehend etwas gebräunt und mäßig stockfleckig. Bandweiser-Ausriss im weißen Rand des Titelblatts mit Japan hinterlegt. Stellenweise im Fußsteg schwach feuchtrandig. - (VD16 M1801; nicht bei Kuczynski; zu Meckhart: Chr. Weismann. Die Katechismen des Johannes Brenz. Seite 225 f.).
Rösel von Rosenhof, August Johann. Der monatlich-herausgegebenen Insecten-Belustigung Erster Theil, in welchem die in sechs Classen eingetheilte Papilionen ... vorgestellet werden. (- Zweyter Theil, welcher acht Classen verschiedener sowohl inländischer / als auch einiger ausländischer Insecte enthält. - Dritter Theil, worinnen ... mancherley Arten von acht neuen Classen ... vorgestellet werden.) Drei Teile (von vier) in drei Bänden gebunden. [Erste Auflage]. Nürnberg: Fleischmann für den Verfasser 1746 - 1755. Über 1.800 Seiten. Drei prächtig altkolorierte Frontispices, 317 leuchtend altkolorierte Kupfertafeln auf 246 eingefalteten Tafel-Blättern, darunter vier mehrfach gefaltete Kupfer-Tafeln. Farbschnitt. Gute Pergamentbände der Zeit mit je fünf durchgezogenen Bünden. Teil drei in einem Pappband der Zeit, mit Goldbrokatpapier bezogen. Kl.-4to.
€ 3000,-
Das künstlerische Meisterwerk des Zoologen, Miniaturmalers und Kupferstechers August Johann Rösel von Rosenhof (Arnstadt 1705 - 1759 Nürnberg) mit allen von ihm herausgegebenen Tafeln in einem schönen und vollständigen Exemplar. „Es hat wohl noch nie ein Entomologe einen der Bände ohne Entzücken und Belehrung aus der Hand gelegt. Die Tafeln gehören zu dem Besten, was wir auf diesem Gebiet kennen ...“ (Bodenheimer). Nach dem Tode Rösels wurde das Werk von seinem Schwiegersohn Kleemann und von Ch. Schwarz fortgeführt. Es erschien noch ein weiterer Band (1761) und zwei Bände „Beyträge“ (1776 und 1793). - Durchgehend wenig stockfleckig, der erste Band und jeweils die Vorsätze etwas stärker. Vereinzelt Marginalien in Bleistift. Exlibris in den ersten beiden Bänden. - (Horn/Schenkling 18267; Nissen ZBI 3466).
Rösel von Rosenhof, August Johann - Kleemann, C. F. C. (Herausgeber). De Natuurlyke Historie der Insecten. Voorzien met naar ‘t Leven getekende en gekoleurde Plaaten. ... Met zeer nutte en fraaie Aanmerkingen verrykt, door C. F. C. Kleemann ... Eerste Deel. (-Vierde Deel). Nur der Tafelband in einem Band gebunden. Haarlem, Amsterdam: Bohn & de Witt [1764 - 1768]. Vortitel und Bandtitel zu jedem Teil. 358 (von 359) fein altkolorierte Kupfertafeln auf 288 (von 289) Tafel-Blättern. Ohne die Kupfertafel Nr. 78 im dritten Teil. 11 Blätter „Naamregister“. Unbeschnitten. Neuerer, marmorierter Halblederband mit zwei verblaßten, gedruckten Rückenschildern. Folio.
€ 3500,-
Der Tafelband der niederländischen Ausgabe von Rösels berühmten Werk: „Der monatlich herausgegebenen Insecten-Belustigung“. Mit den gleichen Kupfertafeln (Teile 1-3) wie Rösels Originalausgabe und zusätzlich mit den Kupfern des von Kleemann besorgten vierten Teils. Die prächtigen Tafeln mit ihrem leuchtenden Kolorit kommen auf dem starken und großen Papier der holländischen Ausgabe besonders gut zur Wirkung. Vorgebunden faksimiliertes Porträt von Kleemann. Kupferstich-Porträt von Rösel (Brouwer nach van der Smissen, 1782) lose beiliegend. - Erster Vortitel und ein Blatt mit handschriftlichen Einträgen. Zahlreiche Marginalien in Bleistift. Zwei Tafeln (III, 8 und 9) mit umfangreichen gelehrten Bemerkungen in Tinte in den Plattenrändern. Teil III ohne die Tafel 78. Exlibris am Spiegel. Unbeschnittenes, breitrandiges Exemplar. - (Nissen, ZBI 3467).
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