[Bodmer, Johann Jacob und Breitinger, Johann Jakob] (Herausgeber). Proben der alten schwäbischen Poesie des Dreyzehnten Jahrhunderts. Aus der Maneßischen Sammlung. [Erste Auflage]. Zürich: Heidegger 1748. LVI, 296 Seiten. Eine mehrfach gefaltete Kupfertafel zu „Albrecht Marschal von Raprechtschweil“ passend eingebunden. Lesebändchen, Farbschnitt. Guter, fein marmorierter Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel und dezenter Rückengoldprägung (Querfileten).
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Exemplar aus der Bibliothek von August Wilhelm Schlegel mit dessen Exlibris am Spiegel. Editio princeps einer Auswahl von Liedern aus der zu Beginn des 14. Jahrhunderts im Umkreis von Rüdiger II Manesse und dessen Sohn Johannes in Zürich entstandenen Sammlung höfischer Lyrik und mittelhochdeutschen Minnesangs. Die beiden Züricher Philologen Johann Jacob Bodmer (Greifensee/Zürich 1698 - 1783 Schönenberg/Zürich) und Johann Jakob Breitinger (Zürich 1701 - 1776 ebd.) hatten damit zum ersten Mal die von ihnen so genannte „Manessische Liederhandschrift“ in einem größeren Teilstück einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Codex Manesse, auch Manessische Liederhandschrift, Grosse Heidelberger Liederhandschrift oder Pariser Handschrift genannt, ist die bedeutendste deutsche Liederhandschrift des Hochmittelalters. Sie befindet sich heute im Besitz der Universitätsbibliothek Heidelberg. Auf die hier vorliegenden ersten „Proben“ mit dem ausführlichen, quellen- und literaturgeschichtlichen Vorbericht, den Biographien der ausgewählten Minnesänger, dem Abriss einer mittelhochdeutschen Grammatik und einem nützlichen mittelhochdeutsch-deutschen Glossar im Anhang folgte 10 Jahre später eine zweibändige „Sammlung von Minnesingern aus dem Schwäbischen Zeitpuncte“. Einige wenige „Proben“ waren bereits 1745 im zweiten Band der „Freimüthigen Nachrichten“ erchienen. Die erste, wirklich vollständige Edition in der Art einer historisch-kritischen Ausgabe wurde erst 1838 durch Fr. H. von der Hagen veröffentlicht. - Unser Exemplar mit der prominenten Provenienz aus der Privatbibliothek von August Wilhelm Schlegel (Hannover 1767 - 1845 Bonn) mit dessen kalligraphischem Exlibris „A. W. Schlegel“ an Vorsatz-Spiegel. Der Literaturhistoriker, Übersetzer, Schriftsteller, Indologe und Philosoph gilt mit seinem Bruder Friedrich Schlegel als Mitbegründer der deutschen Romantik. - Schnitt und letzte Lage schwach stockfleckig. Innen nahezu fleckfreies, wenig beriebenes, gutes und schönes Exemplar aus der berühmten Bibliothek. - (Baechtold: Geschichte der dt. Literatur in der Schweiz 143 ff. und Anmerkung Seite 184, 37; Goedeke I, 45 und IV/1, 8, 30 und IV/1, 12, 24; Holzmann/Bohatta III, 9855; Lonchamp 367; Neufforge 103).
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