[Planck, Gottlieb Jacob]. Tagebuch eines neuen Ehmanns. [Erste Auflage]. Leipzig: Siegfried Lebrecht Crusius 1779. VIII, 246 Seiten, ein Blatt weiß. Mit einer hübschen, gestochenen Titelvignette, gezeichnet und gestochen von [Gottlieb Lebrecht] Crusius. Ochsengallen-Marmorpapier-Vorsätze. Farbschnitt. Fein marmorierter Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (hier: Ehemanns statt Ehmanns) auf Rückenspaltleder und sparsamer Rückenvergoldung. Kl.-8vo.
€ 450,-
Frühe, anonyme Veröffentlichung von Gottlieb Jacob Planck, des später so berühmten Göttinger Theologen. Noch als Repetent im Tübinger Stift hatte Planck diesen humoristischen Roman in Form eines Tagebuchs veröffentlicht. Diesen, im damaligen Stift wohl seltenen Streifzug durch die Romanliteratur hatte er selbst später als „Jugendsünde, die er am Ufer des Neckars begangen habe“, bezeichnet. „Aber“, fügte er hinzu, „ich kann nicht sagen, daß ich sie sehr bereue“. (Lücke, a.a.O.). „Die leichte und gewandte Darstellung voll heiterer, witziger Wendungen gewährt bey aller Beschränkung und prosaischen Neigung des Stoffes eine erheiternde Lectüre. Der Roman gehört zu dem psychologischen, häuslichen Genre, welches damals in Deutschland [...] besonders beliebt war“. (Lücke a.a.O.). Die hübsche Titelvignette (4,2 x 3,8 cm) im Stil Chodowieckis wurde von dem Leipziger Kupferstecher Gottlieb Lebrecht Crusius (Steinpleis 1730 - 1804 Leipzig), dem Bruder des Verlegers, gezeichnet und gestochen. Die Ausgabe: „Tagebuch eines neuen Ehmanns. Frankfurth, Leipzig [d.i. vermutlich Tübingen]: s.n. 1779. 150 Seiten“ ist ein unrechtmäßiger Nachdruck der hier vorliegenden Original-Ausgabe, und nicht von J.K.Wetzel, wie teils in Bibliothekskatalogen zugeordnet. (vgl.: Hayn/Gotendorf VII, 510). - G. J. Planck (Nürtingen 1751 - 1833 Göttingen) studierte 1765-74 als herzoglicher Stipendiat Theologie in Tübingen, wo er nach dem theologischen Examen 1775-80 Stiftsrepetent war. 1781-84 wirkte er als Prediger und außerordentlicher Professor an der Hohen Karlsschule in Stuttgart und erhielt 1784 einen Ruf als ordentlicher Professor der Kirchengeschichte nach Göttingen. 1791 wurde er Konsistorialrat, 1805 Generalsuperintendent und 1830 Oberkonsistorialrat. Während seiner über 50jährigen öffentlichen Tätigkeit als Theologe hatte er sehr zahlreiche und bedeutende Werke zur Theologie veröffentlicht. - Titelblatt mit Feuchterand. Einband wenig berieben und bestoßen. Kapitale begriffen und mit kleinen Bezugsfehlstellen. Durchgehend gebräunt und mäßig stockfleckig, einige Blätter etwas stärker betroffen. (Goedeke VI, 284, 1; Gradmann 461; Hayn/Gotendorf VII, 510; Holzmann/Bohatta V, 4553; Lücke: G. J. Planck, Göttingen 1835, Seite 16 f.; zu G.L.Crusius: Thieme/Becker VIII, 178).
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