[Keller, Johann Jakob]. Beschreibung des jährlichen Schwörtags der Reichsstadt Eßlingen. In (sechs) Briefen an einen Freund. Mit einem (gefalteten) Kupfer. Eßlingen: Hoffmann 1789. Titelblatt mit allegorischer Kupferstich-Titelvignette von Friedrich Ebner, 46 Seiten, ein zweifach gefalteter Kupferstich der Schwörtagszeremonie im Schwörhof. Kartoneinband der Zeit mit Goldbronzepapier bezogen. Kl.-8vo.
€ 900,-
Der Erstling des ersten Geschichtsschreibers der freien Reichsstadt Esslingen am Neckar. Die seit dem 14. Jahrhundert abgehaltene Schwörtagszeremonie fand in Esslingen jedes Jahr am Sonntag nach Jacobi [25. Juli] statt: Der Bürgermeister legt den Eid auf die Statuten der Stadt ab. Danach leistet der Magistrat und die gesamte Bürgerschaft, organisiert nach den Zünften, den Eid auf die Stadtverfassung. Der Kupferstich zeigt den feierlichen Moment, in dem der Kanzleidirektor dem Bürgermeister im Erker des Schwörbalkons den Eid abnimmt. In einer Empore hoch über der mit den Zunftfahnen versammelten Bürgerschaft sorgt eine Musikkapelle für die würdevolle musikalische Umrahmung. Ein Laubengang vor der angetretenen, bewaffneten Stadtgarde ist für den versammelten Rat der Stadt aufgestellt. In einer zweisseitigen Widmungsvorrede ist das Bändchen „Meinem unvergeßlichen akademischen Freunde Johann Wilhelm Klein“ gewidmet. Beide waren 1784 kurz nacheinander in die Hohe Karlsschule eingetreten. J.W.Klein (Alerheim/Nördlingen 1765 - 1848 Wien) gilt als der Pionier der Bildung blinder Menschen und hatte sich durch deren Förderung große Verdienste erworben. - Johann Jakob Keller (Esslingen 1764 - 1832 Bietigheim) studierte bis 1790 Theologie an der Universität Tübingen, nachdem er vorher das Collegium in Esslingen und die Hohe Karlsschule besucht hatte. 1796 wurde er Konrektor am Pädagogium Esslingen, 1805 Pfarrer in Oberiflingen bei Sulz, 1809 Diakon in Esslingen, 1811 Pfarrer in Pleidelsheim und schließlich 1827 Pfarrer in Bietigheim. Keller hatte mehrere wertvolle Schriften zur Esslinger Stadtgeschichte veröffentlicht. - Durchgehend, teils etwas stärker stockfleckig. Der hübsche, zeitgenössische Einband wenig berieben. - (ADB XV, 582; Gradmann 283 f.; Heyd II, 4476; Gebhardt: Die Schüler der Hohen Karlsschule 321 und 329 (zu J.J.Keller und J.W.Klein)).
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